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Mit Mut und Haltung

Demonstration für Vielfalt und Toleranz

„Nie wieder ist jetzt“ – Mehrere hundert Menschen setzten in der letzten Woche ein Zeichen für eine offene und vielfältige Gesellschaft. © Schreiber

Dennis Tank vom „Bündnis für Toleranz Kellinghusen und Umgebung“ wandte sich „gegen die menschenverachtende Rhethorik der AfD“. © Schreiber

Kellinghusen (sn) – Auch in Kellinghusen wurde es aus gegebenem Anlass nun richtig voll: Mehrere Hundert Menschen setzten am letzten Samstag ein Zeichen für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Wie überall hieß es auch hier auf dem Oberen Marktplatz symbolisch um 5 vor 12 Uhr: „Nie wieder ist jetzt!“

Im Zuge der bundesweiten Proteste für Demokratie hatte das „Bündnis für Toleranz Kellinghusen und Umgebung“ dazu aufgerufen, hier sicht- und hörbar ein Zeichen zu setzen. Unterstützt von verschiedenen lokalen Organisationen und Parteien, begrüßte Wiebke Tischler, Initiatorin der Demonstration und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kellinghusen, die Teilnehmer und freute sich, dass diese so zahlreich erschienen waren, darunter auch die Europaabgeordnete Delara Burkhardt.

Bei der Kundgebung auf dem Oberen Marktplatz sprachen sich mehrere Redner für Toleranz und Vielfalt und gegen die Vereinnahmung der Demokratie durch rechte Strömungen aus. Dennis Tank vom „Bündnis für Toleranz“, wandte sich „gegen die menschenverachtende Rhethorik der AfD“ und nannte ein Beispiel aus dem täglichen Leben, gegen das jeder angehen könnte, „wenn etwa rechte Parolen in Diskotheken skandiert werden.“ Bezüglich der aktuellen Politik rief er dazu auf, sich aktiv zu beteiligen: „Geht zur Europawahl!“

Antje Hachenberg aus Wrist, die für das Lebenshilfe-Projekt „Mehr miteinander“ arbeitet, sagte: „Es ist wichtig in der heutigen Gesellschaft, die Anliegen von Menschen mit Behinderung und von pflegenden Angehörigen mit wenig Geld und ohne Auto zu berücksichtigen und die Rechte behinderter Menschen nach vorne zu bringen.“ Sie begründete dies mit einem Zitat des schweizer Schriftstellers Max Frisch: „Demokratie heißt, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumischen!“

Journalistin Erika Harzer sagte: „Der Aufruf des Bündnisses ist ein Meilenstein.“ Man müsse nun konstruktiv miteinander reden und für seine Werte einstehen – und vor allem „die Brandmauer aufrecht erhalten: Mit Mut und Haltung statt Wut und Spaltung!“

Dazu, die Rechte behinderter Menschen zu stärken, rief der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Stadt Kellinghusen, Karl Friedrich Steltmann auf, und auch aus dem Kinder- und Jugendparlament äußerte eine Vertreterin ihre Sorge vor rechtsextremen Strömungen.

Wiebke Tischler ermunterte die Anwesenden, ihr neue Ideen für weitere Aktionen zur Stärkung der Demokratie vor Ort zukommen zu lassen (E-Mail: bft@(*** please remove ***)wiebketischler.de).

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch einen gemischten Chor des Kellinghusener Jugendparlaments und der Musical AG der Gemeinschaftsschule. Musiker Claudius Mach aus Kellinghusen sang den passenden Rio-Reiser-Song „Wann?“.

Keine Chance hatten an diesem Tag ein paar Teilnehmer, die ein Schild hochhielten, das sich gegen die „Ampel-Regierung“ wandte. Sie wurden einfach ignoriert.

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