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Kreis Steinburg ist verhältnismäßig sicher

Polizeiliche Kriminalstatistik

Foto: Fotolia

Itzehoe/Kreis Steinburg (ots) – Die Aufklärungsquote in der Polizeidirektion Itzehoe lag im vergangenen Jahr bei 56,4 Prozent. Zum Vergleich: 2022 betrug sie 55,4 Prozent. Insgesamt 14.936 Straftaten hat die Polizeidirektion Itzehoe im Jahr 2023 registriert. Im Vorjahr waren es 14.169.

Erfreulicherweise lässt es sich in den Kreisen Steinburg und Dithmarschen verhältnismäßig sicher leben. Denn die Häufigkeitszahl, das ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner, liegt in der Gesamtbetrachtung beider Kreise mit einem Wert von 5.582 klar unter dem Durchschnittswert des Landes von 6.646. "Die Wahrscheinlichkeit, im Gebiet der Polizeidirektion Itzehoe Opfer einer Straftat zu werden, ist damit weitaus geringer als in anderen Regionen", sagte der Leiter der Polizeibehörde, Leitender Polizeidirektor Frank Matthiesen.

Auch 2023 stieg die Zahl der tatverdächtigen Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden bei den ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren. In den Innenstädten von Itzehoe und Heide waren Häufungen von Körperverletzungen und Sachbeschädigungen bis hin zu Raubdelikten zu verzeichnen. Für die Taten zeichneten sich überwiegend Kinder und Jugendliche beider Geschlechter verantwortlich, die durch ihre Anwesenheit und ihr Handeln das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erheblich beeinträchtigten. Mit einem Einsatzkonzept und der Deklarierung von sogenannten Kontrollorten, an denen die Polizei anlasslose Personenkontrollen durchführen darf, gelang es, die Zahl der Straftaten einzudämmen und Verantwortliche zu identifizieren.

Für das laufende Jahr liegt der Fokus auf einer noch engeren und reaktionsschnelleren Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und den Kreisverwaltungen, um der Kinder- und Jugendkriminalität unter Ausschöpfung sämtlicher Sanktionsmöglichkeiten wirksamer entgegentreten zu können.

Frank Matthiesen betonte, dass die Polizei nachhaltig auf diese Kriminalitätsentwicklung im öffentlichen Raum reagiert und die Sorgen der Bevölkerung sehr ernst nimmt. Allerdings gibt es insbesondere mit Blick auf Heide eine erhebliche Diskrepanz zwischen der medial teils verbreiteten Darstellung und der realen Lage. Tatsächlich ist 2023 die Straßenkriminalität in Heide um 30,2 Prozent zurückgegangen.

Die Trickdiebstähle in den Discountern konnten mit hohem polizeilichem Aufwand um rund zehn Prozent eingedämmt werden. Die weiterhin hohe Zahl (195 Fälle) bleibt jedoch Anlass, diesem Kriminalitätsphänomen mit einem Bekämpfungskonzept, gepaart mit gezielter Prävention entgegenzuwirken. Zwar ist der materielle Schaden einer einzelnen Tat oftmals nicht sehr hoch, aber die Zahl der Fälle insgesamt und die Dreistigkeit der Täter, die ihre Opfer überwiegend unter den mitunter wehrlosen Senioren suchen, ist Grund genug für diese Schwerpunktsetzung. Gleiches gilt für die unterschiedlichen Betrugsmaschen per Telefon oder über den Messenger WhatsApp, mit denen es Tätern trotz intensiver polizeilicher Aufklärung immer wieder gelingt, insbesondere älteren Menschen nicht unerhebliche finanzielle Schäden zuzufügen.

Mit Sorge betrachtet die Polizei die Zunahme im Bereich der Gewalt gegen Polizeibeamte um rund 24 Prozent auf 97 Fälle in 2023. Von den Straftaten betroffen waren 254 Beamte und Beamtinnen, von denen 60 Verletzungen erlitten.

Einen besonderen Stellenwert in der polizeilichen Arbeit nimmt nach Auswertung der Fallzahlen der vergangenen Jahre seit Jahresbeginn 2024 die häusliche Gewalt ein. Um insbesondere Frauen in Partnerschaften und Familien besser vor Gewalt schützen zu können, hat Schleswig-Holstein das Hochrisikomanagement (HRM) eingeführt. Im Rahmen von behördlich- und institutionsübergreifender Zusammenarbeit, unter anderem in Fallkonferenzen, sollen für die Betroffenen geeignete und wirksame Schutzmaßnahmen erarbeitet werden. Die Gefährdungseinschätzung sowie die Koordinierung des HRM liegen maßgeblich in den Händen der Polizei und bedeuten schon jetzt einen erheblichen Arbeits- und Personalaufwand.

Frank Matthiesen betont, dass der Kampf gegen die Kriminalität eine Teamarbeit ist: "Unser Erfolg hängt immer von vielen unterschiedlichen Akteuren ab. Um Kriminalität wirksam bekämpfen zu können, sind wir auch künftig maßgeblich auf Hinweise und die Unterstützung der Bürger angewiesen. Weiterhin entscheidend ist die Fortsetzung der bereits bestehenden vertrauensvollen Zusammenarbeit mit anderen Behörden, Institutionen und den gesellschaftlichen Akteuren."

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 der Polizeidirektion Itzehoe ist als Gesamtwerk im Internet abrufbar:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/DasSindWir/PDen/Itzehoe/itzehoe_index.html

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