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Brokstedt bekommt eine Flüchtlingsunterkunft

Sie soll Platz für zehn bis 15 Personen bieten.

Das gemeindeeigene Grundstück hinterm Freibad ist Brachland. In wenigen Monaten entsteht hier eine Flüchtlingsunterkunft. Nach vier Jahren Nutzung gehört das Gebäude dann der Gemeinde. Foto: olz

Brokstedt (olz) – Polititisch ist das Projekt schon lange in trockenen Tüchern. Anfang Dezember 2022 beschloss die Gemeindevertretung den Bau einer Flüchtlingsunterkunft in Brokstedt. Alle acht anwesenden Gemeindevertreter stimmten damals dafür. „Damit war die Entscheidung einstimmig“,  betont Bürgermeister Clemens Preine. Nachdem monatelang nichts passierte, soll es jetzt ganz schnell gehen. Etwa 660.000 Euro sind als Baukosten veranschlagt. Finanziert wird das Gebäude zum größten Teil durch Fördergelder des Amtes Kellinghusen, das sind 400.000 Euro. Preine: „Diese Fördersumme hat die Gemeinde fristgemäß im Rahmen einer Ausschreibung beim Amt beantragt“, sagt Preine. Er ist auch Amtsvorsteher im Amt Kellinghusen.

Die neue Unterkunft soll auf einer brachliegenden Fläche hinterm Freibad an der Straße Am Sportplatz entstehen. Das Land gehört der Gemeinde und war ursprünglich als Erweiterungsfläche für das Freibad vorgesehen. Vorgesehen ist eine Art Blockhaus auf Holzständern mit Leichtbauwänden. Es soll Platz für zehn bis 15 Personen bieten. Geplant sind in dem neuen Gebäude ein Gemeinschaftsraum, eine Küche und bis zu acht Doppelzimmer. Für diesen Bau wird ein Generalunternehmen gesucht, dass die Unterkunft  der Gemeinde schlüsselfertig übergibt. Nach Preines Vorstellungen soll das Gebäude bereits bis Ende Oktober bezugsfertig sein.
Vier Jahre lang muss das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden. Was dann geschieht, ist offen. Fest steht nur, dass Brokstedt 260.000 Euro aus dem Gemeindetopf für die Gesamtkosten des Projekts beisteuert. „Dafür gehört uns die Einrichtung nach Ablauf der Frist dann auch komplett“, betont Brokstedts Bürgermeister.

Woher die Flüchtlinge kommen und ob es sich um Einzelpersonen oder Familien handelt, wird später entschieden.  Deshalb ist auch die Dauer ihres Aufenthaltes noch offen. Die Flüchtlinge werden jeweils  von der Ausländerbehörde in Itzehoe an die einzelnen Amtsverwaltungen zugeteilt. Im Amt Kellinghusen leben etwa 300 Flüchtlinge. Darunter sind viele Familien mit Kindern, die vom Amt und und den kooperierenden Organisationen betreut werden. Die meisten von ihnen hätten bereits Fuß gefasst, andere bräuchten nach Angaben der Amtsverwaltung noch eine intensive Begleitung.

Bürgermeister Preine ist sicher, dass der Neubau einer Flüchtlingsunterkunft im Dorf  sachlich und unaufregt aufgenommen wird.  So glaubt er auch nicht, dass eventuell zu erwartender Protest aus dem „politisch rechten Lager“ von außerhalb ins Dorf getragen wird.
„Bei uns leben schon ukrainische Flüchtlinge, und dabei gibt es keinerlei Probleme“, freut sich Preine. Vor Ostern, versprach er, werde er weitere Informationen an die Bürger in Brokstedt geben.

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