Moin Jobfinder

Baubeginn bei Northvolt

Wirtschaftsförderer der Energieküste begrüßen Ansiedlung

Anboßeln statt Spatenstich (v.li.): Bundes-Wirtschaftsminister Robert Habeck, Northvolt CEO Peter Carlsson, Bundeskanzler Olaf Scholz, Schwedens Botschafterin Veronika Wand-Danielsson und Ministerpräsident Schleswig-Holstein Daniel Günther. Fotos: Energieküste

Die grüne Zukunft beginnt hier und jetzt an der Energieküste (v.li.): Thomas Bultjer (IHK), Dirk Burmeister (Entwicklungsagentur Region Heide), Stefan Mohrdieck (Landrat Kreis Dithmarschen), Dr. Paul Raab (IHK), Ute Bohrwieck-Dethlefs (Kreispräsidentin Dithmarschen), Marko Förster (i.V. des Landrats Steinburg), Florian Lorenzen (Landrat NF), Erk Uhlig (Kreis Dithmarschen) und Christian Rühsen (Leitender Kreisverwaltungsdirektor Dithmarschen).

Grüne Energie für den Drive - Baubeginn Northvolt Drei

Heide (anz) – Jetzt geht es los! Am gestrigen Montag, 25. März, fand der offizielle Baubeginn der neuen Batterie-Gigafactory Northvolt Drei in Heide (Kreis Dithmarschen) statt. Ein Anlass historischen Ausmaßes für die Nachhaltigkeit in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland. Die Aufbruchstimmung in der Region ist deutlich spürbar – die Energieküste, die Kreise Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg und Nordfriesland, ist mit dem Spatenstich bzw. symbolischen „Anboßeln“ im nationalen und internationalen Fokus. Vielfältige positive Multiplikator-Effekte für die Energieküste sehen die vier Wirtschaftsförderungen mit der Northvolt-Ansiedlung verbunden.
Die vier Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Westholstein mbH (egw), der Entwicklungsagentur Region Heide A.ö.R, der WEP Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Pinneberg mbH und der Wirtschaftsförderung Nordfriesland mbH (WFG) beziehen klare Position zu einer sehr positiven Entwicklungsdynamik an der Energieküste auf Grund der Northvolt-Ansiedlung. Sie verweisen unter anderem auf die jüngst erschienene Studie (1) der Gutachterfirma CIMA, in der von mehr als 11.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen insgesamt ausgegangen wird (ab 2029). Mit der Anfangsinvestition von über vier Milliarden Euro und mit einem Jahresumsatz von ca. einer Milliarde Euro bei Vollbetrieb, wird die Gigafactory als „Wachstumsgenerator für die gesamte Energieküste“ beurteilt, so Martina Hummel-Manzau, Geschäftsführerin der egw. „Das umfassend vorgedachte „Energiewende-Cluster“ der Region Heide überzeugte Northvolt, diesen Standort unter 140 europäischen Bewerbern auszuwählen. Das ist eine Signalwirkung, von der die ganze Energieküste und ganz Schleswig-Holstein profitieren wird“, so Dirk Burmeister, Vorstand der Entwicklungsagentur Region Heide. Welche vielfältigen Multiplikator- und indirekten Effekte die Wirtschaftsförderer erwarten, verdeutlichen sie gern.

Für die Energieküste werden durch die zusätzlichen Arbeitsplätze eine deutlich gesteigerte Kaufkraftnachfrage und mehr Aufträge für lokale Unternehmen prognostiziert. Wie sich die statistischen Multiplikatoreffekte regional tatsächlich verteilen, hängt stark davon ab, ob und wo weitere Zulieferbetriebe angesiedelt werden können und ob und wie schnell Bestandsbetriebe auf Veränderungen in den Nachfragen reagieren. Caterer, Logistiker oder Handwerker: Regionale Unternehmen aller Art können auf einer von Northvolt Germany jüngst eingerichtete Website ganz einfach sich und ihr Leistungsspektrum vorstellen. „Die zusätzlichen Arbeitsplätze entstehen dann direkt bei unseren Unternehmen durch mehr Aufträge,“ erklärt Dr. Harald Schroers, Geschäftsführer der WEP.

Für Städte und Gemeinden mit einer abnehmenden Bevölkerungszahl besteht die große Chance, dass zum Beispiel soziale Infrastrukturen aufrechterhalten werden können. „Kindergärten und Schulen, deren Auslastung abnimmt, bleiben bestehen. Die Neubürger gehen einkaufen und verbringen ihre Freizeit bei uns. Das alles schafft zusätzliche Nachfrage und letztendlich Wirtschaftswachstum,“ so Dr. Matthias Hüppauff, Geschäftsführer der WFG Nordfriesland. Planungssicherheit für Kitas und Schulen – „denken wir nur mal an unsere Innenstädte in Tönning oder Garding oder an den Schulbedarfsplan auf Eiderstedt. Auch der ÖPNV funktioniert besser, wenn die Auslastung hoch ist“, ergänzt Dr. Matthias Hüppauff.

Die Bedenken der regionalen Unternehmen, dass Northvolt nun die guten Leute abwerben wird und das Lohnniveau in die Höhe treibt, sind den Wirtschaftsförderern bekannt. Diese Besorgnis halten sie allerdings für wenig begründet. „Natürlich wird der eine oder andere den Arbeitgeber wechseln. Aber insgesamt hat Northvolt in Schweden schon bewiesen, dass es international ein sehr attraktiver Arbeitgeber ist, der von überall junge Menschen anzieht“, sagt Dr. Harald Schroers.

Alle vier Wirtschaftsförderer verbinden mit der Großansiedlung einen Attraktivierungs-Effekt des gesamten Arbeitsmarktes an der Energieküste, welcher auch den bereits jetzt bestehenden Fachkräftemangel abmildern könnte. Solche positiven Erfahrungen stellte die egw bereits in der Chemiebranche in Brunsbüttel fest: „Wenn es in einer Region mehrere attraktive Arbeitgeber gibt, ziehen die Menschen dort hin, weil die Karrierechancen sich verbessern“, so Martina Hummel-Manzau.

Die vier Wirtschaftsförderer sehen den Megatrend zur grünen Energie und E-Mobilität und die hohe Verfügbarkeit grüner Energie in der Region als einen wesentlichen Standortvorteil der Energieküste. Mit der Arbeit an einem hochwertigen und nachhaltigen Produkt und dem Leben in einer Urlaubsregion attestieren die Wirtschaftsförderer der Energieküste eine Magnetwirkung: „Das in Deutschland einmalige, nachhaltige industrielle „Ökosystem“ in der Region wird mittelfristig noch mehr Betriebe in die Region Heide, nach Dithmarschen und an die Energieküste ziehen“, so Dirk Burmeister.
Die vier Wirtschaftsförderer sehen es als ihre Aufgabe und zentrale Herausforderung, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, damit die wirtschaftliche Dynamik aus den Prozessen rund um die Northvolt-Ansiedlung auf die gesamte Westküste übertragen werden kann. „Wir haben starke Partner und ein starkes Netzwerk – und damit die idealen Voraussetzungen, diesen Schwung gezielt für die gesamte Energieküste mitzunehmen“, betont Martina Hummel-Manzau.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Aktivierung des Magazins eine Verbindung zum Anbieter Yumpu aufgebaut wird und Daten übermittelt werden.