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Tischtennis geht auch im Sitzen

Rollstuhltennis bei der Reha-Sportgemeinschaft

Freuen sich über weitere Teilnehmer am Rollstuhl-Tischtennis (v. l.): .Jürgen Krüger, Christel Falkenstern und Delia Schwellies. © Schreiber

Jeden Montag ist Training: Seit Jahren gibt es im SCI das Rollstuhltischtennis, damit körperlich eingeschränkte Menschen Sport zur Bewegungskoordination betreiben können. © Schreiber

Itzehoe (sn) – Jeden Montagabend in der Sporthalle an der Berufsschule: Auch wenn die Teilnehmer in ihrem Rollstuhl vor der Tischtennisplatte sitzen müssen, fliegen die Bälle nur so übers Netz. In der Reha-Sportgemeinschaft des Sport-Club Itzehoe (SCI) gibt es schon seit Jahrzehnten ein Angebot im Rollstuhltennis, geleitet von Übungsleiterin Christel Falkenstern (70) gemeinsam mit Sportwart Jürgen Krüger (63).

Die Gruppe befindet sich momentan aber in einem Dilemma, denn genau genommen ist es gar keine Gruppe mehr. Es gibt nur noch eine einzige Teilnehmerin. Delia Schwellies (62) aus Heiligenstedten, die seit einer Infektion vor fast 30 Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist, ist mit Begeisterung dabei.

Sie bemüht sich, dazu beizutragen, dass die Gruppe auch bestehen bleibt. „Ich brauche diesen Sport für meine Beweglichkeit, die Koordination und Konzentration“, sagt sie. So behelfen sie sich damit, dass die beiden Übungsleiter – auf einem Stuhl sitzend – die Rolle der Mitspieler übernehmen.

An- und Entspannung, sich wohl fühlen und den Anschluss nicht verlieren sind weitere Vorteile. „Außerdem bietet die Gruppe einen schönen Ausgleich. Wenn sie wegfallen würde, wäre das für mich eine Katastrophe“, sagt Delia Schwellies. Das gilt wie für jeden anderen Sport auch, hier aber besonders.„Er fördert für körperlich eingeschränkte Menschen die Auge-Hand-Koordination“, so Jürgen Krüger.

Der Ablauf einer Sportstunde entspricht dem beim Sport auch sonst Üblichen: Geräte aufbauen, zur Lockerung ein paar Übungen zum Warmmachen absolvieren, um keine Zerrungen zu riskieren, und dann anfangen zu spielen.

Allzu viele Teilnehmer waren sie nie, zuletzt noch drei, aber nun haben zwei davon die Gruppe verlassen, „Manche andere wollten auch gerne an Wettkämpfen teilnehmen und haben sich anders orientiert“, schildert Jürgen Krüger.

„Deswegen suchen wir nun weitere Interessenten mit körperlichen Einschränkungen, die Lust haben, bei uns mitzumachen“, ruft Christel Falkenstern dazu auf, sich bei ihnen zu melden. Selbst im Rollstuhl zu sitzen, sei nicht nötig, es gibt kein Mindestalter, und es können Mitglieder vom Kind bis Senior teilnehmen.
Denn über das Tischtennis hinaus ist auch die soziale Funktion wichtig. Geselligkeit wird groß geschrieben, wenn die Teilnehmer zum Grillfest und zur Weihnachtsfeier zusammenkommen oder im Sommer nach dem Training noch gemeinsam ein Eis essen.

Beide Übungsleiter haben auch weitere Gruppen, die sie anleiten, Christel Falkenstern Gruppen wie Bosseln (eine Art Eisstockschießen in der Halle) und Gymnastik. Auch sie hatte mit 30 einen schweren Unfall, bei dem sie ein Bein verlor, und ist dadurch zum Rehasport gekommen.

Jürgen Krüger ist als Übungsleiter auch beim Aqua Jogging und Bosseln aktiv. Gemeinsam hoffen sie nun, die Reha-Sport-Tischtennisgruppe mit weiteren Teilnehmern aufrecht erhalten zu können.

Das Training findet montags von 16.30 bis 18 Uhr in der Sporthalle am Regionalen Bildungszentrum (rbz) statt. Kontakt ist über die Übungsleiterin Christel Falkenstern (Tel: 04826 5596), den Sportwart Jürgen Krüger (Tel: 04821 85086) und Kuno Kunhardt (Tel: 04821 850122) möglich.

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