Itzehoe (anz) – Am Samstag (24. Februar) fand das Gespräch mit Politikern der Ratsversammlung statt, zu dem der Seniorenrat eingeladen hatte. Über 60 Senioren waren gekommen. Nach dem Frühstück war die Runde eröffnet, Fragen an die politisch Verantwortlichen zu stellen. Zwei große Themen standen im Mittelpunkt: die gesundheitliche Versorgung und die Alterseinsamkeit.
Der Mangel an Ärzten und die langen Wartezeiten wurde beklagt. Auch die Angst wurde benannt, dass in den kommenden Jahren viele Ärzte in Ruhestand gehen und die Praxen dann nicht mehr nachbesetzt werden können und geschlossen werden müssten. Beispiele wurden genannt, wo das heute schon der Fall ist. Eine aufstrebende Stadt wie Itzehoe brauche jedoch, um attraktiv für Neueinwohner zu sein, auch eine gute ärztliche Infrastruktur.
Als Vorschläge von Seniorenseite kam, aktiv für junge Ärzte werben, indem die Stadt Räume zu günstigen Darlehn für die Übernahme von Praxen oder Räume für deren Einrichtung zur Verfügung stellt. Auch der politische Einfluss auf die Landesregierung wurde gefordert, um eine größere Zahl von Medizinstudenten auszubilden. Deutlich wurde jedoch, dass diese Vorschläge erst mittel- oder langfristig eine Verbesserung bringen würden. Es brauche jedoch den ernsten Willen der Politik, dies nicht auf die lang Bank zu schieben,
sondern jetzt aktiv zu werden und Verantwortliche zu suchen, die diese Fragen weiter bearbeiten.
Ein zweites Thema war die Alterseinsamkeit. Es sei bekannt, das Itzehoe einen bedeutenden Bevölkerungsanteil an älteren Menschen habe. Auch sei bekannt, dass viele dieser Menschen einsam sind. Der Seniorenrat setzt sich schon seit langen für Begegnungsräume ein, die ein Treffpunkt sein können und in denen Veranstaltungen für Senioren angeboten werden.
Wie von die Politiker nun mitteilten, eröffne der Umbau des Holstein Centers die Chance, dass hier solche mehrfachgenutzten Veranstaltungsräume entstehen könnten. Die Stadt hatte eine Umfrage gestartet, welchen Raumbedarf Vereine und Einrichtungen haben, um dann in erste Planungen einzusteigen. Es gab viele Rückmeldungen, aus der ein hoher Bedarf deutlich wurde.
Im Gespräch wurden Vorschläge genannt, wie man der Einsamkeit entgehen kann, z.B. indem man sich nach eigenen Gaben und Kenntnissen ehrenamtlich engagiert. Bis vor einigen Jahren gab es auch ein kleines Büro zur Koordinierung und Förderung von ehrenamtlichen Anfragen und Angeboten. Jetzt hat sich der Verein “Itzehoer Ehrenamtsforum” gegründet, der diese Aufgaben wieder weiterführen möchte. Hier wurde aus dem Plenum der Vorschlag gemacht, die Stadt möge eine Minijob-Stelle schaffen, die gemeinsam mit dem Verein diese Arbeit ausbaut und mit anderen Einrichtungen vernetzt. Dies sollte nicht nur den
Bereich der Senioren betreffen, sondern die gesamte Vielfalt dieses ehrenamtlichen Engagements in der Stadt.
Die Themen Sicherheit in der Stadt und Verkehrswende, werden im Herbst des Jahres Thema eines weiteren Frühstücksforums sein.