Itzehoe (anz) – Über 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden in Schleswig-Holstein von ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten gepflegt und betreut. Das sind mehr als 200.000 Menschen, die täglich diese wertvolle Unterstützung leisten und die Pflege gewährleisten. Ob mit Hilfe ambulanter Dienste oder ganz allein: ohne die häusliche Pflege wäre der Pflegenotstand noch viel größer.
Auf diese gesellschaftlich so wichtige Arbeit der Angehörigen macht der Landesverband wir pflegen SH e.V. eine ganze Woche lang landesweit mit vielen unterschiedlichen Veranstaltungen aufmerksam (www.woche-der-pflegenden-angehoerigen-sh.de). Organisiert vom Pflegestützpunkt im Kreis Steinburg werden in dieser Woche auch zwei Veranstaltungen in Itzehoe angeboten.
Am Montag, den 10. November, in der Zeit von 16 bis 17.30 Uhr wird im Kreistagsgebäude (Viktoriastraße 16-18) ein Workshop für pflegende Angehörige angeboten. Die Veranstaltung „Fürsorge für andere bedarf der Fürsorge für sich selbst“ mit Ulrike Neumann soll pflegende Angehörige bei der persönlichen Selbstreflexion unterstützen und ihnen Hilfen zur Stärkung ihrer Ressourcen anbieten. Denn in der Theorie wissen die Betroffenen ziemlich gut, was sie bräuchten, um sich wohlzufühlen, ausgeglichen und leistungsfähig zu sein. Aber in der Praxis sieht es meist anders aus. So sehr ihnen auch bewusst sein mag, was sie für das eigene Wohlbefinden eigentlich tun sollten, so schwer fällt es im Alltag, das Wissen in die Tat umzusetzen.
In Kooperation mit der Stadtbibliothek Itzehoe findet am Montag, den 17. November, um 18 Uhr in der Stadtbibliothek (Hinter dem Klosterhof 31) eine Lesung mit Peggy Elfmann statt. In ihrem Buch „Meine Eltern werden alt – 50 Ideen für ein gutes Miteinander“ liefert sie Ideen, die sich am Alltag mit alternden Eltern orientieren – für ein sensibles Miteinander. Sie geht der Frage nach wie wir unseren Eltern helfen, wenn ihre Kräfte nachlassen.
Manchmal kommen sie plötzlich, meist aber schleichen die Veränderungen im Schneckentempo heran, bis sie eines Tages unübersehbar werden: Die Eltern sind älter geworden und brauchen Hilfe. Warum kann Mutter den Geldautomaten nicht mehr bedienen? Kann Vater wirklich noch Auto fahren? Ist diese Vergesslichkeit normal oder steckt dahinter eine Demenz? Peggy Elfmann schreibt darüber, wie erwachsene Kinder und ihre Eltern sich dem Thema Pflege nähern können, wie man den Eltern gut beisteht, sodass sie in Würde alt werden können, und wann die Zeit für eine Patientenverfügung gekommen ist. Sie beschreibt die emotionale Seite der hochpolitisierten Pflegedebatte und gibt so einen Ausblick, der von Fürsorge und Gemeinschaft geprägt ist.
Um Anmeldungen für die kostenfreien Veranstaltungen beim Pflegestützpunkt im Kreis Steinburg wird gebeten (Tel: 04821 9568799 oder E-Mail: info@pflegestuetzpunkt-steinburg.de).