Bad Bramstedt (anz) – Das Medizintechnikunternehmen Waldemar Link hat der Stadt Bad Bramstedt am Dienstag jetzt offiziell mitgeteilt, dass es seine geplante Firmenzentrale nicht im Gewerbegebiet Süd realisieren wird. Damit steht fest: Die ursprünglich vorgesehenen rund 500 Arbeitsplätze werden nicht nach Bad Bramstedt verlagert. LINK begründet diesen Schritt mit der veränderten Weltwirtschaft. Durch den deutlichen Einbruch des chinesischen Absatzmarktes und eine strategische Neuausrichtung der Produktion – künftig mit geringerer Stückzahl, aber höherwertigen Produkten – kann das Unternehmen seine Kapazitäten vollständig am bestehenden Standort in Norderstedt abdecken. Die Entscheidung basiert ausschließlich auf unternehmensinternen wirtschaftlichen Erwägungen; standortbezogene Gründe spielten dabei keine Rolle. LINK hatte bereits rund drei Millionen Euro in die Planung des neuen Standorts investiert.
Vertraglich ist geregelt, dass der Kauf der Fläche rückabgewickelt wird. Mit Abschluss dieser Rückabwicklung geht die Fläche wieder vollständig an die Stadt Bad Bramstedt zurück und steht der Kommune unmittelbar für eine erneute aktive Vermarktung zur Verfügung.
Bürgermeister Felix Carl reagiert mit Bedauern, betont jedoch klar den Blick nach vorne: „Natürlich hätten wir LINK gern in Bad Bramstedt willkommen geheißen. Die Absage trifft uns, weil wir großes Potenzial in der Zusammenarbeit gesehen haben. Aber wir respektieren wirtschaftliche Entscheidungen, die ein Unternehmen unter veränderten globalen Rahmenbedingungen treffen muss. Entscheidend ist jetzt, dass wir die Chance erkennen, die sich für Bad Bramstedt eröffnet.“
Die Fläche, die LINK bereits detailliert geplant hatte, ist vollständig vermarktungsreif und verfügt über geltendes Baurecht. „Wir können hier sofort aktiv werden – ohne Verzögerung und ohne neue Genehmigungsprozesse“, erklärt Carl. „Ich werde gemeinsam mit unserer Wirtschaftsförderung der Entwicklung und Vermarktung dieser Fläche oberste Priorität beimessen. Wir werden gezielt Unternehmen ansprechen, die von unserer Lage, unserer Infrastruktur und unseren Perspektiven profitieren können.“
Während die LINK-Fläche kurzfristig marktreif ist, wird das übrige Gewerbegebiet Süd nun mit Hochdruck durch das Bauamt weiterentwickelt. Die Stadt arbeitet daran, das gesamte Gebiet zu einem modernen Wirtschaftsstandort mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten auszubauen. „Wir wollen das Gewerbegebiet Süd als hochwertiges Wirtschaftsquartier positionieren, das perspektivisch weitere Arbeitsplätze und neue Wertschöpfung nach Bad Bramstedt bringt“, so Carl.
Zusätzliche Dynamik erhält die Entwicklung durch die fortschreitende Planung der A20. Der Bürgermeister sieht hierin einen entscheidenden Standortvorteil: „Mit der A20 wird Bad Bramstedt noch besser angebunden. Das steigert unsere Attraktivität für Unternehmen deutlich. Wer heute investiert, profitiert morgen von einer der wichtigsten West-Ost-Verbindungen Norddeutschlands. Wir müssen diesen Impuls nutzen.“
Gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung wird der Bürgermeister in den kommenden Wochen eine breit angelegte Vermarktungsinitiative starten. Dazu gehören Gespräche mit Projektentwicklern, aktive Ansprache potenzieller Unternehmen sowie eine klare Positionierung des Areals in der gesamten Region.
„Unsere Aufgabe ist es, aus dieser Situation das Beste für Bad Bramstedt zu machen“, fasst Carl zusammen. „Die Rückabwicklung gibt uns ein wertvolles Stück Entwicklungsspielraum zurück – und wir werden diesen Spielraum konsequent nutzen. Bad Bramstedt bleibt ein attraktiver Wirtschaftsstandort, und wir gestalten unsere Zukunft aktiv und entschlossen.“
Waldemar Link sagt Ansiedlung in Bad Bramstedt ab
500 neue Arbeitsplätze in Sicht: Damit titelte unser „Anzeiger“ im Juli 2020. Über eine gemeinsame Zukunft freuten sich (v. li.) LINK-Geschäftsführer Peter Willenborg, die damalige Bürgermeisterin Verena Jeske, Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt und Unternehmensinhaber Helmut D. Link. Doch aus dem Projekt wird nun nichts. Das Unternehmen hat der Stadt Bad Bramstedt jetzt offiziell mitgeteilt, dass es seine geplante Firmenzentrale nicht im Gewerbegebiet Süd realisieren wird. Foto: Archiv/Otto
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