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Die Geschäfte laufen gut im Kreis

UVUW stellt Ergebnisse vor

Lutz Bitomsky, Ken Blöcker und Sebastian Koch (v. l.) vom UVUW stellten die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturmfrage vor. © Görke

Kreis Steinburg/Itzehoe (bg) – Zwei Mal im Jahr bittet der Unternehmensverband Unterelbe-Westküste e. V. (UVUW) seine rund 400 Mitglieder, eine Einschätzung ihrer wirtschaftlichen Lage abzugeben. Das Fazit in diesem Sommer lautet: „Es läuft gut.“

Rohstoffknappheit bzw. Lieferengpässe stellten im letzten Jahr noch für 76 Prozent ein Problem dar – diese Zahl sank nun auf 25 Prozent. Auch die Energiesicherheit bewerteten die Unternehmen mit der Schulnote 2,07 und damit besser als noch vor einem halben Jahr. Damals war es noch die Schulnote 3,5.

Allein die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften bleibt weiterhin eine großes Problem. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen stellten die Situation als mangelhaft oder ungenügend dar. „Wenn in diesen Jahren die Babyboomer in Rente gehen, müssen wir uns fragen, wo wir als Gesellschaft hin wollen“, sagte Lutz Bitomsky, Vorsitzender des UVUW. „Wo sollen die Menschen herkommen, die die Arbeit dann machen? Ist die Rente mit 63 flächendeckend noch tragbar? Brauchen wir mehr Automatisierung? Welche Anforderungen an Einwanderer sind sinnvoll?“ Aber auch hier in Deutschland gäbe es noch Potentiale, ergänzte Geschäftsführer Sebastian Koch und verwies unter anderem auf Arbeitslose und Frauen. „Aber dafür muss zum Beispiel die Kinderbetreuung auch am Nachmittag deutlich besser werden“, forderte er.

Bei der allgemeinen Beurteilung der Geschäftslage gaben 44 Prozent an, die Lage als gut zu bewerten. Das sei weniger als vor einem Jahr (damals 62 Prozent), so Geschäftsführer Ken Blöcker, dennoch zeige sich eine Mehrheit im Kreis zufrieden mit der Geschäftslage. „Hier stellen wir ein Nord-Süd-Gefälle fest. In den Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen wird die Geschäftslage deutlich schlechter bewertet als in den Kreisen Steinburg und Pinneberg. Und im Dienstleistungssektor ist die Stimmung besser als in der Industrie. Noch immer sind in diesem Sektor die Nachholeffekte nach der Pandemie stärker als im verarbeitenden Gewerbe. Dennoch berichtet auch der Dienstleistungssektor inklusive des Tourismus von einer Abschwächung auf Basis des nachlassenden Konsums in Verbindung mit der Inflation.“ Auch die Auslastung der Unternehmen ist mit fast 87 Prozent weiterhin hoch.

Bei der Frage, wie sie in die Zukunft blicken, gaben 58 Prozent eine gleich bleibende Auftragslage an, 28 Prozent erwarten sogar eine Verbesserung. Damit ist der Kreis Steinburg der einzige an der Westküste, der optimistisch auf die zweite Jahreshälfte blickt. Auch die Investitionsbereitschaft ist gestiegen: 31 Prozent wollen mehr investieren (im Vergleich zu 16 Prozent vor einem halben Jahr) und 36 Prozent wollen sie auf gleichem Niveau halten (im Vergleich zu 47 Prozent im letzten Winter). Diese Zahlen seien jedoch mit Vorsicht zu genießen, betonte Lutz Bitomsky. „Unsere Mitglieder sind kleine und mittelständische Betriebe, die hier in der Region verwurzelt sind“, erklärte er. „Sie denken und planen langfristig. Ich habe zum Beispiel gerade 3,3 Millionen Euro in eine Produktionshalle investiert. Ich habe für die nächsten sechs Monate keine weitere große Investition geplant – ohne dass ich deshalb die Lage schlechter einschätze.“

Zusammenfassend waren sich Geschäftsführer und Vorstand bei der Beurteilung der Ergebnisse einig: Auch wenn Probleme wie Bürokratieaufwand, Energiekosten und der Mangel an Fachkräften die Unternehmen beschäftigen, blicken sie doch positiv in die Zukunft, planen Investitionen und erwarten weiterhin volle Auftragsbücher.

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