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Vogelschützengilde in Bad Bramstedt


 Bad Bramstedt (usp) – Spannung bis zur letzten Minute: Wer wird der neue König der Vogelschützengilde von 1695? Wie immer spannte der Vorstand die Gäste im Herrenholz ordentlich auf die Folter, nachdem um 17 Uhr der letzte Teil des Vogels von der Stange geschossen worden war. Denn nicht der eigentliche Schütze wird König, sondern ein ihm nach einem „streng geheimen Verfahren“ zugeordneter Schützenbruder. Genau 1 328 Schuss Kleinkalibermunition benötigte die „Schützenmeute“, bis der von Dirk Hamann gefertigte Holzvogel den Kampf verloren hatte. Gelandet hatte den Königsschuss Ansgar Schroedter, der damit zum fünften Mal einen Schützenbruder zum König machte. Großer Jubel dann, als „Öllermann“ Dag Meholm Thorsten Ehlers, den Inhaber und Geschäftsführer der Traditionsgaststätte Kaisersaal am Bleeck, als neuen König bekannt gab. Überraschung und Freude über dieses ein Jahr währende Regentenjahr stehen Ehlers ins Gesicht geschrieben. „Die Gilden sind ein Wunder“, meinte Meholm bei der Verkündigung des Namens. Denn Thorsten Ehlers ist jetzt nicht nur König der Vogelschützen, sondern derzeit auch noch „Öllermann“ der Fleckensgilde. Auf Ehlers kommen nun aufregende und arbeitsreiche Aufgaben zu. Mehrfach muss er Gäste bewirten und als Krönung für den Vorstand eine besondere Fahrt über mehrere Tage ausrichten. Ansporn dabei dürfte sicherlich auch sein, dass sein Vorgänger, König Hans-Jürgen Kütbach mit Ehefrau Bianca von Dein Maßstäbe gesetzt haben. Gefeiert wurde allerdings bereits am Vorabend mit einem Kommers im Kaisersaal. Der war geprägt von launigen Vorträgen quer durch die Vorstandsriege, der Stadt und Gästen der Fleckensfilde. Für die Stadt hatte Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt wieder einen musikalischen Beitrag vorbereitet, unter anderem auf der Gitarre begleitet von ihrem ehemaligen Schulleiterkollegen Volker Brüchmann. Der Text richtete sich noch einmal als Dank an den scheidenden König Hans-Jürgen Kütbach und spielte auf seine und die seiner Ehefrau Bianca von Dein bekannte Reisefreudigkeit an: „Einmal um die ganze Welt, weil den Kütbachs so gefällt.“ Kütbach selbst bewies ebenfalls seinen trockenen Humor. In Hinblick auf die Spekulationen auf den möglichen Nachfolger meinte er in Anspielung drauf, dass er 2019 bei der Bürgermeisterwahl unterlegen war: „Wiederwahl ist ja nicht möglich, aber das kenne ich ja.“ Das Highlight war auch in diesem Jahr Reimer Fülscher. Mit seinem trockenen Humor, der noch verstärkt wurde durch Plattdeutsch und seine Mimik sowie seine profunden Insiderkenntnissen der Stadt und den Kenntnissen sämtlicher Familienverhältnisse, zurückreichend bis „ins Mittelalter“, blieb bei seinem Vortrag kein Auge trocken. Der aus Norwegen stammende Öllermann Dag Meholm erheiterte die Gäste mit seinem plattdeutschen Vortrag. Und auch in diesem Jahr wurde das Fest wieder zum kleinen Familientreffen der Meholms. Freddy Meholm, Vater des Öllermanns und Ex-König der Vogelschützen, war trotz seiner 87 Jahre wieder extra aus Norwegen angereist. Besondere Freude bereiteten den Zuschauern auch immer wieder der Kleiderappell am Morgen des Kommerses, bei dem der Vorstand die Bekleidung der Mitglieder von Kopf bis zum Zylinder kritisch unter die Lupe nimmt und bei Verstößen – manch einer macht sich beispielsweise einen Spaß daraus, mit bunten Socken anzutreten – „drastische Strafen“ ausspricht. Ungewohnt still war es, als Andreas Schuldt als neuer Archivar an seinen Vorgänger Horst Ebeling mit wohlgesetzten Worten und Fotos erinnerte. Ebeling war nach Jahrzehnten im Vorstand im vergangenen Jahr gestorben.
Fotos: Straehler-Pohl

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