Vaale (anz) – Etwa 75 interessierte Bürger fanden sich am Dienstagabend im Gemeindezentrum Vaale ein, um Antworten auf eine der drängendsten Fragen der Energiewende zu erhalten: Wie gestalten wir die Wärmeversorgung der Zukunft – lokal, nachhaltig und bezahlbar? Die Gemeinde Vaale hatte in Kooperation mit der Initiative „bewirk – Gemeinsam fürs Klima“ der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein zu einem rund zweistündigen Informationsabend geladen. Der Abend stand unter dem Motto „Wie heizen wir morgen?“ und bot fundierte Einblicke in die kommunale Wärmeplanung sowie Raum für Diskussionen und Nachfragen. Moderiert wurde die Veranstaltung von einem engagierten Team aus vier Fachpersonen, die das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten.
Tom Neumann, Student der Energietechnik an der HAW Hamburg und selbst Bürger von Vaale, führte als Gastgeber durch den Abend. Unterstützt wurde er von Maura Rafelt von „bewirk.SH“, Jan Asbahr von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein sowie Sandra Ludwig, Klimaschutzmanagerin des Kreises Steinburg. Gemeinsam spannten sie einen inhaltlichen Bogen von den gesetzlichen Rahmenbedingungen bis hin zu konkreten Umsetzungsmöglichkeiten für die Gemeinde Vaale.
Die Referenten erklärten, dass kommunale Wärmeplanung mittlerweile gesetzlich verankert ist und eine Schlüsselrolle in der regionalen Klimaschutzstrategie spielt. Ziel sei es, flächendeckend Pläne zu entwickeln, wie Haushalte und Betriebe in Zukunft klimaneutral mit Wärme versorgt werden können – etwa über Wärmenetze, Wärmepumpen, Biomasse oder Solarthermie.
Dabei wurde deutlich: Jede Gemeinde muss ihren eigenen Weg finden, abgestimmt auf die lokalen Gegebenheiten. Für Vaale könnten sowohl gemeinschaftliche Lösungen wie Nahwärmenetze als auch individuelle Maßnahmen eine Rolle spielen. Besonders wichtig sei, dass die Bürger frühzeitig eingebunden werden – wie an diesem Abend geschehen.
Die Veranstaltung lebte vom offenen Austausch zwischen Fachleuten und Gästen. Viele Anwesende nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen – etwa zu Fördermöglichkeiten, Heizungsumstellungen. Der Abend zeigte nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Chancen, die in einer gut durchdachten Wärmeplanung liegen.
Bürgermeister Thomas Hencke begrüßte die hohe Beteiligung und betonte, dass die Gemeinde bestrebt sei, die angestoßene Diskussion fortzuführen und konkrete Maßnahmen daraus abzuleiten. Die Initiative „bewirk.SH“ begleitet die Kommunen in Schleswig-Holstein auf dem Weg zur Wärmewende. Gefördert wird das Projekt unter anderem durch „Bingo! – Die Umweltlotterie“. Fazit des Abends: Die Wärmewende beginnt vor Ort – und Vaale ist auf einem guten Weg.
Weitere Informationen zur kommunalen Wärmeplanung in Schleswig-Holstein bekommt man online (www.bewirk.sh).
