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Krempe besser machen

Anwohner fordern Tempo 30

Anwohner der Stiftstrasse beklagen Geschwindigkeitsverstöße, riskante Fahrmanöver, und Verkehrslärm: Lisa Jankowski (r.) hat dafür bereits 93 Unterschriften gesammelt. © Müller

Krempe (anz) – Eine Gruppe von Anwohnern um Lisa Jankowski, Julia Müller und Thomas Sasse fordert Tempo 30 in Krempe und mehr Geschwindigkeitskontrollen. Sie schreiben:

"Ein Schulweg und ein Seniorenstift liegen an der Stiftstrasse in Krempe. Trotzdem wird das Tempolimit von 30km/h vielfach nicht eingehalten. Deswegen fordern wir jetzt einen Lückenschluss zwischen den zwei Tempo 30-Zonen sowie stationäre Geschwindigkeitskontrollen.

Klimaschutz, Verbesserung der Verkehrssicherheit, Reduzierung der Lärmbelästigung – die Gründe für Tempo 30 und damit verbundenes erzieherisches Einwirken sind vielschichtig. Die im Oktober 2024 in Kraft getretene Novelle der Straßenverkehrsordnung gibt den Kommunen neue Möglichkeiten.

Mobilität ist unverzichtbarer Teil des täglichen Lebens, gerade in Schleswig-Holsteins ländlichen Regionen. Als Land zwischen den Meeren ist unsere Region besonders durch den Klimawandel und steigende Meeresspiegel betroffen. Leider ist der Verkehr auch einer der größten Verursacher von Treibhausgasen weltweit. Um den Anforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens gerecht zu werden, muss der Verkehr in Deutschland und damit jeder Verkehrsteilnehmer seine Treibhausgasemissionen schnell und drastisch mindern. Die neuste Studie des Umweltbundesamtes zeigt eine eindeutige Minderung der CO2-Emissionen durch Regelgeschwindigkeit Tempo 30.

Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Straßen in Städten, Dörfern und Siedlungsgebieten retten Menschenleben und reduzieren die Verletzungsschwere. Laut der WHO ist ein Zusammenprall mit einem 50 km/h fahrenden Auto sei für einen Fußgänger zu 80 Prozent tödlich. Bei 30 km/h sind es dagegen nur zehn Prozent. Bei Tempo 30 halbiert sich der Anhalteweg im Vergleich zu Tempo 50. Das sind entscheidende Meter. Studien und ein aktuelles Modellprojekt in niedersächsischen Kommunen haben die Gegenargumente wie stockender Verkehrsfluss weitestgehend entkräftet, die positiven Auswirkungen überwiegen.

Im Vergleich zu Tempo 50 wirkt Tempo 30 auf das menschliche Ohr wie eine Halbierung des Verkehrsaufkommens. Gesundheitskritische Lärmbelastungen über 55 Dezibel können zu Schlafstörungen, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie kognitiven Entwicklungsstörungen bei Kindern führen – eine gute Möglichkeit für die Landesregierung, etwas für die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger zu tun. 

Die Stadt Krempe steht hinter der Forderung nach einer erweiterten Tempo 30 Zone. Jetzt kommt es auf die Entscheidung der Landesregierung an, die Stiftstraße ist eine Landesstraße. Laut Ministerpräsident Günther will Schleswig-Holstein beim Klimaschutz schneller sein als der Bund. "Wir freuen uns, wenn damit bei uns an der Westküste in Krempe begonnen wird“, sagt Anwohner Thomas Sasse."

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