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Haushalt 2026: Bad Bramstedt steht vor historischen Herausforderungen

Grüne setzen auf ausgewogene Priorisierung und soziale Gerechtigkeit

 

Bad Bramstedt (anz) –  Der städtische Haushalt 2026 weist ein Rekorddefizit von rund zwölf Millionen Euro auf, was die Stadt vor existenzielle  Entscheidungen stellt. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat in einer intensiven Haushaltsklausur ein Konzept erarbeitet, das die kommunale Handlungsfähigkeit sichert, ohne soziale Spaltung oder strukturelle Nachteile für zukünftige Generationen in Kauf zu nehmen. „Es darf keine
Klientelpolitik geben – wir müssen dort sparen, wo es die Allgemeinheit am wenigsten belastet, und dort investieren, wo es der größten Zahl zugutekommt“, betont der Fraktionsvorsitzende Gilbert Sieckmann-Joucken. „Dass dies  mit  Härten verbunden ist, ist uns bewusst. Aber wir sind es den Bürgerinnen und Bürgern schuldig, ehrlich zu kommunizieren: Die Zeit der Vollkaskoversicherung in allen Lebensbereichen ist vorbei.“
Die Grünen priorisieren im Haushaltsentwurf 2026 drei zentrale Handlungsfelder:
1. Erhalt und Ausbau der kommunalen Infrastruktur als Grundvoraussetzung für Lebensqualität und wirtschaftliche Stabilität.
2. Investitionen in Bildung und Kultur, um soziale Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
3. Klimaschutzmaßnahmen, die langfristig Kosten sparen und die Zukunftsfähigkeit der Stadt sichern.
Konkrete Einschnitte sind unvermeidbar, werden jedoch sozial abgefedert:
• Die Streichung des städtischen Zuschusses für die Mittagsverpflegung in Kitas erfolgt nach dem Prinzip der Leistungsfähigkeit: Familien mit geringem Einkommen erhalten weiterhin kostenfreie Verpflegung über den Bildungs- und Teilhabepakt. „Wer es sich leisten kann, muss einen fairen Beitrag zahlen – das ist eine Frage der Gerechtigkeit“, erklärt Patricia Adams-Lenhardt.
• Der geplante Neubau eines Hauses für Geflüchtete am Tegelbarg wird abgelehnt. Studien belegen, dass Integration am besten in dezentralen Wohnformen gelingt; isolierte Unterkünfte am Stadtrand fördern Segregation und erschweren Teilhabe. Stattdessen setzt die Fraktion auf wohnraumnahe Lösungen innerhalb der Stadtteile.
• Freiwillige Leistungen wie Zuschüsse für den Schützenverein werden abgelehnt. „Tradition und Vereinsleben sind wichtig, aber in der aktuellen Lage
müssen wir zwischen ‚wünschenswert‘ und ‚unverzichtbar‘ unterscheiden“, so Arne Ritter, kulturpolitischer Sprecher.
• Die Grünen betonen, dass die Haushaltsentscheidungen transparente Abwägungsprozesse widerspiegeln: „Jeder Euro, den wir heute für nicht essenzielle Ausgaben verwenden, fehlt morgen bei der Sanierung von Schulen, Radwegen oder der Energiewende“, macht Sieckmann-Joucken deutlich. Die Fraktion lädt Bürgerinnen und Bürger ein, sich im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen einzubringen – „nur gemeinsam können wir Bad Bramstedt zukunftsfest machen“.

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