Bad Bramstedt/Drawsko Pomorskie (usp) – Die seit gut 30 Jahren währende Partnerschaft zwischen den Städten Bad Bramstedt und Drawsko Pomorskie in Polen zu stärken und wieder auf eine breitere Basis stellen, das ist das erklärte Ziel der Bürgermeister Felix Carl und Krzysztof Czerwinski.
Bei dem Besuch einer sechsköpfigen Delegation zum Nationalfeiertag zum Gedenken an die Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens am 11. November 1918 wurde ein besonderes Zeichen der Versöhnung zwischen den beiden Staaten gesetzt. Wie seit Jahrzehnten guter Brauch, wurden unter Beteiligung der deutschen Delegation Blumen und Kränze an einer Gedenkstätte für die Gefallenen beider Nationen auf dem Friedhof niedergelegt. Als Besonderheit in diesem Jahr stand die Enthüllung einer Gedenktafel in deutscher und polnischer Sprache im Mittelpunkt. Sie soll erinnern an das, was war aber nie wieder geschehen darf. Der Text fordert unter anderem dazu auf, an dem festzuhalten, was verbindet und das Wort, das Miteinander und den Frieden zu pflegen für die, die nicht mehr sprechen können und die folgenden Generationen. Vollzogen wurde dieser besondere Akt in Anwesenheit der ehemaligen Drawskoer Bürgermeister Zbigniew Jakomulski und Zbigniew Ptak sowie auf deutscher Seite der beiden Ehrenbürger Arnold Helmcke und Agata Schuster. 
Zusätzlich auf dem Programm stand der Besuch des neu gestalteten Chopin-Parks, der sicherlich auch Anregungen für Gestaltungen in Bad Bramstedt bietet sowie an einer Parade zum offiziellen Hissen der polnischen Flagge und einem durch Schulkinder gestalteten Konzert, das viele Verweise auf die polnische Geschichte bot.
Gemeinsame Projekte der Infrastruktur, bei der auch Unternehmen aus Bad Bramstedt und Drawsko zusammengebracht werden, nannte Krzysztof Czerwinski als einen wichtigen Punkt. „Der europäische Markt wird immer kleiner“, so Czerwinski. Daher müsse man über die Grenzen hinaus zusammenrücken. Bürgermeister Felix Carl nannte in diesem Zusammenhang auch noch den Tourismus. Wesentlich dabei soll es sein, Synergien zu erreichen, die letztlich beiden Seiten finanzielle Vorteile bringt. Insbesondere Drawsko bietet Touristen eine reizvolle Umgebung mit sehr viel Wald und rund 100 Seen. Krzysztof Czerwinski kann sich sogar vorstellen, dass Touristen den Weg per Fahrrad nach Drawsko finden, rund 500 Kilometer auf gut ausgebauten Fahrradwegen. Außerdem können sich beide Bürgermeister vorstellen, Schlüsselpositionen der beiden Rathäuser digital zusammenarbeiten zu lassen. 
Insbesondere in Hinblick auf die ab dem Jahr 2027 bestehenden Möglichkeiten, aufgrund von EU-Projekten Fördermittel erhalten zu können, aber nur, wenn diese durch mehrere Staaten einer Region realisiert werden, lassen sich künftig hervorragende Synergien erreichen. Als Beispiele wurden die Bereiche Umweltschutz und Kultur erwähnt. 
Um konkret voranzukommen, wurde beschlossen, dass sich Arbeitsgruppen auf Arbeitsebene in Bad Bramstedt treffen, um Schwerpunkte zu bilden und weiter zu bearbeiten.
Für Bürger ergibt sich Ende Juni wieder eine Gelegenheit, Bürgerinnen und Bürger aus Drwasko kennenzulernen. Dann wird ein Orchester aus der Partnerstadt wiederum am Internationalen Musikfest teilnehmen. Kurze Zeit darauf ist eine Delegation zum Drawskoer Stadtfest eingeladen.