Weddelbrook (usp) – Auch nach über 50 Jahren ist ein ehrenamtliches Team aus Helfern und medizinischem Personal aktiv in der Peru-Hilfe tätig. Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich das Ehepaar Anke (68) und Hartmut Götze (70) aus Weddelbrook in Peru. Gerade ist es von einem mehrwöchigen Aufenthalt zurückgekehrt – mit einer herausragenden Bilanz.
Der Ursprung der Peru-Hilfe hat sich aus einem Hilfseinsatz anlässlich eines Erdbebens ergeben, an dem Werner Weiß aus Bad Bramstedt, unter anderem langjähriges Mitglied im Deutschen Roten Kreuz (DRK), teilnahm. Die Verbindungen aus dieser Zeit sind seitdem nicht abgerissen. Unzählige Einsätze in den vergangenen Jahrzehnten hat es seitdem gegeben mit medizinischen Aktivitäten und Lieferung von medizinischen Hilfsmitteln vor Ort sowie dem Sammeln von Spenden.
Im Wesentlich umfasst die Arbeit der Peru-Hilfe zwei Bereiche: die Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie (MKG) und die Beschaffung von medizinischen Hilfsmitteln, angefangen bei Rollatoren über Rollstühle bis hin zu gebrauchten Behandlungsstühlen von Zahnärzten. In 25 Jahren hat das Team mehr als 1.200 Operationen an Kindern und Erwachsenen erfolgreich behandelt.
Bei ihrem Aufenthalt, der sie in die Krankenhäuser in Yungay und Oxapampa führte, brachte sich Anke Götze als gelernte OP-Schwester ein. Neben ihrem medizinischen
Background kommen Anke Götze auch ihre Spanischkenntnisse zu Gute.
Durchgeführt wurden die Operationen von Andreas Pöhl (Milmersdorf), Benjamin Berger (Mallorca), Astrid Schauerstick (Rostock) und Boris Schmidtke (Göttigen). Alle Ärzte und Helfer opfern ihren Urlaub für ihr Engagement, müssen teilweise sogar ihre Praxen für mehrere Wochen schließen.
Rund 50 Patientinnen und Patienten, überwiegend Kinder, angefangen im Säuglingsalter, konnte dieses Jahr geholfen werden.
Insgesamt rund 30.000 Euro musste für den Einsatz aufgewendet werden, erklärt Anke Götze.
„Ich bin der „Mann vor der Tür“, beschreibt Hartmut Götze seine Aufgaben. Er meldet beispielweise die geplanten Reisen bei den Botschaften an, kümmert sich um die Organisation bis hin zu den Flügen oder Fahrzeugen vor Ort und pflegt die Kontakte im Land. Darüber hinaus versucht er dafür zu sorgen, dass weitere Hilfe das südamerikanische Land erreichen kann.
Derzeit ist sein Problem, dass er das Angebot des Sanitätshauses Motion-Center Holger Otto in Rendsburg hat, die Peru-Hilfe mit gebrauchten Beständen wie beispielsweise Rollstühlen, Gehhilfen oder Ausstattung mit Betten für Behindertenheime zu unterstützen.
„Bei der letzten Spende handelte es sich um Waren, die im Neuwert bei rund 200.000 Euro lagen“, erinnert sich Hartmut Götze. Nun muss er eine Lösung finden, wie er die Gegenstände möglichst zeitnah nach Peru bekommt. „Der Transport, Geld für die Container und das Verschiffen müssen durch Spenden getragen werden“, so Götze. Mit rund 3.000 Euro rechnet er.
Wer mit Geldspenden oder Sachspenden, beispielsweise Transportkapazitäten einer Spedition, die Peru-Hilfe unterstützen möchte, sollte sich am besten zunächst an Hartmut Götze, Telefon 0172 4118271, wenden.