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20 Jahre Naturwanderweg Ketelvierth

Freiwillige Helfer kümmern sich jedes Jahr um Ausbesserungs- und Pflegearbeiten

Nico Lange (27; li.) und Markus Schuldt (26), die einen Zaun stabilisierten, wurden schon vor 20 Jahren mit zu Pflegearbeiten des Naturwanderweges mitgenommen und sind seitdem dabei geblieben. Fotos: Straehler-Pohl

Marian Schramm-Bünning, Hans Lembke, Rüdiger Döring und Torsten Broszeit (v.li.) sorgten dafür, dass das Geländer entlang einer Treppe stabilisiert wurde.

Christian Stölting hatte vor über 20 Jahren die Anregung für einen Naturwanderweg gegeben, an dem unter anderem dieser Pavillon entstanden ist, der zum Ausruhen oder auch zum Picknicken einlädt.

Im Wortsinn ein Highlight auf dem Berg Ketelvierth: der 16 Meter hohe Aussichtsturmermöglicht einen weiten Blick in das Holsteiner Auenland.

Großenaspe (usp) – Vor 20 Jahren wurde der Naturwanderweg Ketelvierth fertiggestellt. Seitdem treffen sich jedes Jahr im Frühjahr freiwillige Helfer – Gemeindevertreter, Jäger, Mitglieder des Naturschutzvereins und sonstige Naturbegeisterte aus der Gemeinde –, um Ausbesserungs- und Pflegearbeiten oder auch Neuerungen, wie beispielsweise das Aufstellen von Sitzbänken, vorzunehmen. Im Jubiläumsjahr griffen 25 Helfer zu Schaufel, Hammer, Säge oder Astschere. „So viel wie noch nie“, freute sich der Initiator des Weges, Christian Stölting, der einen kurzen Rückblick gab.

Insbesondere an Wochenenden werden von Spaziergängern und Wanderern die vier Rundwege, die je nach gewählter Strecke zwischen 2,5 bis sechs Kilometer variieren, zur aktiven Erholung, auch von vielen Auswärtigen, genutzt. Diverse Schautafeln, die die Wanderwege säumen, informieren über naturnahen Wald, Obstwiesen, Trockenrasen oder Kiesabbau. Entlang des Naturweges wird alljährlich der Baum des Jahres gepflanzt.
Und auch bei Sportlern sind die Wege beliebt. „Hartgesottene“ von ihnen nutzen den 16 Meter hohen Aussichtsturm auf dem 73 Meter hohen Berg Ketelvierth zu einem abschließenden Sprint nach oben. Auf der oberen Aussichtsplattform erwartet alle Besucher ein Rundblick weit in das Holsteiner Auenland, bis Neumünster, Aukrug, Itzehoe, Kaltenkirchen oder Henstedt-Ulzburg.
Am Fuße des Aussichtsturms befinden sich Sitzgarnituren und ein Pavillon, die zum Picknick und Grillen einladen.  Darüber hinaus ist dort vor wenigen Jahren eine Infotafel erstellt worden, die die geschichtlichen Abläufe, die zur Entstehung des Biotops, das nach und nach von der Natur zurückerobert wird, erklärt.

Wichtig sei es, so Stölting, dass auch jüngere Mitbürger gewonnen werden können, die sich an der alljährlichen Aktion beteiligen. Zwei von ihnen sind Nico Lange (27) und Markus Schuldt (26). Sie seien schon von Anfang an als Kinder dabeigewesen, erinnern sie sich. „Es ist vor Ort, es ist unsere Natur und Anlaufstelle für die Schulen und den Sport“, nennt Nico Lange als Motiv, seit 20 Jahren immer wieder dabei zu sein. „Es ist einfach schön, dass man so etwas halten kann“, ergänzt Markus Schuldt. Sie haben mit anderen Helfern einen Zaun ausgebessert, der entlang eines stark abfallenden Geländes verhindern soll, dass die Nutzer des Weges dort ungewollt in die Tiefe „kullern“. Andere, wie Marian Schramm-Bünning, Hans Lembke, Rüdiger Döring und Torsten Broszeit, haben das Geländer entlang von Treppenstufen stabilisiert. „Hier spielen oft Kinder, fast jeden Sonntag laufen hier Spaziergänger, es ist einfach gut, etwas zum Wohl für die Allgemeinheit zu machen“, finden sie.

Auch wenn Vandalismus im größeren Stil keine Rolle spielt, gibt es doch immer wieder Besucher, die für unnötige Arbeit sorgen. So kommt es immer wieder einmal vor, dass die Nachlassenschaften vom Grillen liegen bleiben. Ein anderer Helfer bemängelt, dass es Leute gibt, die sich nicht nur mit dem Aufheben von Obst auf der Streuobstwiese – dort sind 200 Bäume mit verschiedenen Sorten angepflanzt worden – zufriedengeben, sondern mit Hilfsmitteln versuchen, Obst aus den Bäumen zu schlagen. „Dabei werden dann Äste beschädigt, die wir entsprechend beschneiden müssen“, so der Helfer.
Die Anregung für einen Naturwanderweg habe er durch die Gemeinde Henstedt-Ulzburg erhalten, so Christian Stölting. Diese habe schon einen angelegt gehabt. Dort habe er sich beraten lassen und die Idee zunächst in die Jägerschaft, dann in die Gemeindevertretung gebracht. Dort sei sie sofort positiv aufgenommen worden. Mit Geldern vom Kreis, der EU, Spendern und viel Eigenleistung seien die Ideen verwirklicht worden. Außerdem sei das Projekt von der Stiftung Naturschutz unterstützt worden, die eines ihrer Grundstücke für das Anlegen einer Streuobstwiese zur Verfügung gestellt hat, erinnert sich Christian Stölting an die anfänglichen Schritte, die im Laufe der Jahre immer mehr ausgeweitet wurden bis hin zu dem im Wortsinn entstandenen Highlight, dem Aussichtsturm.  

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