Moin Jobfinder

Schüler erlebten mit Jägern die freie Natur

Großenaspe: Tolles Projekt für die Viertklässler der Grundschule

Unterstützt durch Christian Stölting (hinten) und Jürgen von Seelen mit seinem Jaghund, erfuhren Hanna, Arthur, Phil du Friedrich Wissenswertes über Hilfsmittel wie Spektive, die die Jäger bei der Jagd benötigen. Fotos: Straehler-Pohl

Die Jäger zeigten den Schülern, wie ein Obstbaum richtig gepflanzt wird.

Geduldig beobachtete Lotte Tiere auf dem Ansitz.

An der Tafel wurde am nächsten Tag nach dem Ansitz von Kindern wie Lilian die Arten und Anzahl der beobachteten Tiere gesammelt.

Großenaspe (usp) – Zwei Tage lang durften die Viertklässler der Grundschule den Klassenraum mit der freien Natur tauschen. Statt Mathematik und Deutsch stand „Jägerlatein“ auf dem Stundenplan. Im 23. Jahr fanden wieder die Projekttage mit Jägern des Jagdvereins Großenaspe und aus benachbarten Revieren statt.
Man wolle die Augen, Ohren und Sinne der Kinder für die Natur schärfen. „Wir wollen sie aber nicht zu Jägern machen“, betont Christian Stölting, der „Vater“ der Projekttage, die er vor 23 Jahren, als sein Sohn Hauke die vierte Klasse besuchte, aus der Taufe gehoben hatte und für die die Jäger beim Landesjägertag schon einmal mit einem dritten Platz für die „beispielhafte Kinder- und Jugendarbeit“ erhalten haben.
Gesprochen wird über die Tier- und Pflanzenwelt sowie über die Aufgaben der Jäger. Dazu gehört auch, dass die Jäger „regulierend“ in die Natur eingreifen müssen, also Tiere wie beispielsweise Rehe, die kaum noch natürliche Feinde haben, geschossen werden.
Der erste Tag begann für die in diesem Jahr 22 teilnehmenden Kinder an fünf Stationen, die sie durchlaufen. Jeweils zwei Jäger informierten sie über das Raubwild wie Fuchs, Marder oder Wiesel. Dabei erfuhren sie unter anderem, dass einige Tiere nachtaktiv sind und in einem Bau leben.

Nach der Station über Schalenwild wie Rehe oder Schwarzwild wissen die Kinder beispielsweise, dass am neuen Gehörn das Alter des Tieres bestimmt werden kann.
An der Station drei wurde sich mit Niederwild wie Hasen oder Fasanen befasst und über Greif- und Singvögel gesprochen.
Ausrüstungsgegenstände wie beispielsweise ein Spektiv oder Fernrohr durften an der nächsten Station ausprobiert werden, um Modelltiere auf einer Wiese zu entdecken. Ebenfalls zur Ausrüstung gehören Jagdhunde. Dafür hatte Jürgen von Seelen sogar seine beiden Tiere mitgebracht.
Und nicht zuletzt erfuhren die Kinder eine Menge über heimische Bäume.
Spannend wurde es abends. Dann nämlich ging jeweils ein Kind zusammen mit „seinem“ Jäger zum Ansitz, um Tiere zu entdecken und zu beobachten. Handy oder PC spielten dann keine Rolle mehr. Vielmehr war Stille, ruhiges Sitzen und beobachten angesagt. Dafür wurden die Schülerinnen und Schüler aber auch belohnt, wie die Auswertung am nächsten Tag im Klassenzimmer zeigte. Neben den in großer Anzahl beim Waldspaziergang zu beobachtenden Tieren wie Rehböcke, Hasen oder Krähen, kam einigen Kindern sogar Bussarde, Schwarz- und Buntspechte oder auch Rotmilane, Habichte oder Kraniche vor das Fernrohr.

Am zweiten Tag ging es dann wieder in die Natur auf eine Fläche, auf der die Abschlussklassen der Grundschule seit vielen Jahren Bäume pflanzen. So durften die Kinder in diesem Jahr, mit Hilfe der Jäger und auch Mitgliedern des örtlichen Naturschutzvereins, sehr alte Obstsorten anpflanzen.
Auch beim Schutz gegen Verbiss der Rinde durch Tiere oder der Absicherung der Bäume durch Pfähle durften die Kinder mit Hand anlegen.
Und was hat am besten gefallen? „Alles!“ war mehrfach die Antwort. Dass dieses Projekt auch für diesen Jahrgang wieder etwas Besonderes war, ließ sich vor der ersten Unterrichtsstunde nach dem Ansitzen erleben. Da wurden die vielen Beobachtungen mehr oder weniger aufgeregt ausgetauscht.

Es käme immer wieder einmal vor, dass ein Kind auch nach Jahren darum bittet, nochmal an den Projekttagen teilnehmen zu dürfen, haben die begleitenden Jäger mehrfach erlebt. Das sei dann auch kein Problem und würde zeigen, wie gut diese Veranstaltung bei den Kindern im Gedächtnis geblieben sei, so einer, der seit vielen Jahren die Veranstaltung unterstützt. Einer von ihnen, der 24-jährige Markus Schuldt, hat besonderes Verständnis für diesen Wunsch. Denn auch er war als Grundschüler dabei gewesen. Und obwohl es in der Familientradition liegt, Jäger zu werden, hat er es damals auch als Highlight empfunden. „Es war sehr informativ“, erinnert er sich.
Mit einem Abschlussabend am Grill, Jagdhornbläsern, einem Falkner und der Überreichung von Teilnehmerurkunden, bei dem auch die Eltern und Lehrer Gäste waren, schlossen die Projekttage.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Aktivierung des Magazins eine Verbindung zum Anbieter Yumpu aufgebaut wird und Daten übermittelt werden.