Moorrege (jhf) Großer Andrang beim Sommerpicknick an dem als Schloss Düneck bekannten Landhaus in Moorrege. Die Eigentümer Andreas Hanitsch und Thani Huynh hatten das Anwesen erstmals nach einer aufwendigen Restaurierung für die Bürger geöffnet. Vor dem Eingang bildete sich ab dem späten Vormittag eine Schlange von Menschen, die an den Führungen durch das Landhaus teilnehmen wollten. Im Park ließen sich viele Besucher zum Picknick nieder.
Catering konnte Nachfrage kaum bedienen
Das Restaurant von Stamm verkaufte Speisen an einem Stand. „Wir hatten uns auf 1000 Essen eingestellt. Aber es hat nicht ausgereicht“, berichtete Claudia von Stamm. Der Kaufladen Eggers habe ihr mit Würstchen aushelfen müssen. Auch Svenja Deike vom Hofladen Deike in Moorrege verzeichnete an ihrem Stand eine große Nachfrage: „Alle Picknickkörbe und Torten waren nach zwei Stunden verkauft.“
Lob vom Bürgermeister
Bürgermeister Wolfgang Balasus zeigte sich begeistert vom Ergebnis der Restaurierung. „Es ist traumhaft, was sie da gemacht haben.“ Die Eigentümer seien die besten Käufer, die man sich vorstellen könne. Für Moorrege sei es wichtig, dass sie das Schloss für die Bürger öffnen.
Kontrast aus Historie und Moderne
Der Hamburger Unternehmer Andreas Hanitsch (60) und seine Partnerin Thani Huynh (42) kauften das 1871 errichtete Landhaus in Moorrege, Klinkerstraße 28, zum 1. Oktober einem Frankfurter Privatier ab. Seither restaurierten sie es aufwändig. Liebevoll stellten sie den historischen Bestand wieder her und kontrastierten ihn mit modernen Möbeln und Gemälden. Jeder Raum erhielt seinen eigenen Charakter. Der Saal im Erdgeschoss heißt Drawing-Room, weil er wie eine Galerie wirkt. Unter der Tapete wurden Ornamente freigelegt, die einst als Einfassungen für alte Gemälde dienten. Das Paar hängte moderne Werke auf. So entstand eine Sichtachse zwischen einer Badeszene über dem Kamin und dem See im Schlosspark. Den 140 Jahre alten Steinway-Flügel im Saal ließ Hanitsch stimmen. Im Dining-Room wurde die blaue Wandfarbe nach historischem Vorbild nachempfunden und mit modernen Tapeten aus asiatischen Stoffen, sogenannten Chinoiserien, kombiniert. Thani Huynh ließ einen Bridge-Salon feminin in Pastelltönen gestalten. In der Bibliothek wurde die Inschrift „1943 Franzose Victor Chabli Paris“ freigelegt. Hanitsch ließ die Fensterrahmen schwarz streichen. „Es fokussiert den Blick auf das, was ich sehe.“ Für ihn ist das Schloss ein Rückzugsort.
Hanitsch und Huynh wollen das Schloss künftig immer wieder öffnen. „Wir haben ganz viele Ideen“ – zum Beispiel ein Yoga-Event und Konzerte.