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Füchse als Haustiere: Wildtierzentrum nimmt beschlagnahmte Zucht aus Berlin auf

Süße Welpen finden neues Zuhause in Klein Offenseth-Sparrieshoop

Stationsleiter Christian Erdmann kuschelt mit einem der beschlagnahmten Füchse. (Foto: Wildtier- und Artenschutzzentrum)

Klein Offenseth-Sparrieshoop/Berlin (jhf) Die Welpen sollten illegal über das Internet verkauft werden. Der Bezirk Mitte Berlin hat dem Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop zwei zwölf Wochen alte Füchse anvertraut, berichtet Leiter Christian Erdmann. Die sogenannten Pastellfüchse haben ein helles Fell und wurden ursprünglich für die Pelzindustrie gezüchtet. Händler hatten zwei männliche Exemplare im Internet für 2500 Euro pro Stück als Haustiere für die Haltung in Privatswohnungen angeboten.

Tierschützer schlugen Alarm

Tierschützer wiesen die Polizei auf diesen Fall des verbotenen Wildtierhandels im Internet hin. Daraufhin beschlagnahmten Beamte und Mitarbeiter des Veterinäramts Berlin die Füchse. Nachdem die Behörde lange nach einer geeigneten Unterkunft gesucht hatte, stieß sie auf das Wildtierzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop. Die Füchse fanden dort in einem Extragehege Unterschlupf. Seit zwei Jahren gibt es in der Einrichtung drei dieser Behausungen, finanziert durch die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Die Stiftung ist mit einem Zuschuss von jährlich 100.000 Euro Hauptsponsor des Wildtierzentrums.

Die hellen Füchse können nicht ausgewildert werden

"Die beiden Füchse können natürlich auch wegen ihren Aussehens nicht ausgewildert werden. Deswegen ist Kuscheln angesagt, um diese beiden Pfleglinge langfristig in einen Wildpark unterbringen zu können", sagt Leiter Erdmann. Möglicherweise behält er die Pastellfüchse auch, um sie bei Führungen zu zeigen und Besucher über die Pelzzucht aufzuklären.

Handelsverbot von exotischen Haustieren und Wildtieren gefordert

Erdmann fordert: „Wir brauchen ein Handelsverbot von exotischen Haustieren und Wildtieren. Warum muss sich jemand ein Kängeruh im Garten halten?" Ein weiteres Problem bestehe darin, dass es keine Registrierungspflicht für Haus- und Wildtiere gebe. Nicht zuletzt kritisiert Erdmann, dass das Land Schleswig-Holstein ihn nicht bezuschusse. Niedersachsen zahle dagegen Beträge an fünf Wildtierstationen, damit diese Tiere artgerecht unterbingen können.

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