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20 Millionen für neue Fachkräfte

Bundesminister Robert Habeck kam mit dem Förderbescheid im Gepäck nach Itzehoe.

Robert Habeck (r.) überreichte den Förderbescheid über 20 Millionen Euro für ein Ausbildungszentrum an Holger Kapels vom ISIT, der ihn stellvertretend für das QuW-LIB entgegennahm. Foto: Görke

Itzehoe (bg) – Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, war selbst nach Itzehoe gekommen, um den Förderbescheid über mehr als 20 Millionen Euro zu überreichen – „20 101 480 Euro und 65 Cent“, stellte Habeck mit einem Augenzwinkern klar, „da ist unsere Verwaltung sehr genau.“
Mit dem Geld soll ein Ausbildungszentrum für Batterie-Fachkräfte am Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie (ISIT) entstehen. Ab dem nächsten Jahr wird unter anderem eine Lernstraße aufgebaut, an der alle Prozessschritte der Produktionswertschöpfungskette vermittelt werden. Außerdem sollen Formate in virtueller Umgebung eingesetzt werden, um die Ausbildung auch unabhängig von Ort und Zeit umsetzen zu können. Bereits Ende nächsten Jahres, so der Plan, könnten die ersten Teilnehmer ihre Fortbilddung beginnen. Danach sollen jährlich bis zu 1 000 Fachkräfte auf verschiedenen Niveau-Stufen ausgebildet werden. Das wird sowohl gewerblich-technische Ausbildungen umfassen wie auch fachliche Expertise auf akademischem Niveau. Das Projekt ist bundesweit einzigartig und hat Pilotcharakter.
„Die Batterietechnologie hat eine Schlüsselfunktion“, begründete Habeck die Förderung. „Sie ist enorm wichtig für die Mobilität der Zukunft, die Energiewende und damit für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Gut ausgebildete Fachkräfte haben dafür eine immense Bedeutung.“
Hinter dem Ausbildungszentrum steht ein Konsortium aus fünf Partnern: das ISIT, die Batteriehersteller Northvolt und CustomCells, das Branchennetzwerk Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) und das Bildungsunternehmen Heinze Akademie.
„Die europäische Batteriezellenindustrie ist eine Industrie im Aufbruch“, sagte Christofer Haux, Geschäftsführer von Northvolt Deutschland. „Während in anderen Branchen bereits feste berufliche Rollenbilder und Ausbildungswege existieren, müssen wir diese Grundlagen erst schaffen.“
QuW-LIB soll das Qualifikations-Programm heißen, kurz für „Qualifikation und Weiterbildung von Fachkräften entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachhaltiger Lithium-Ionen-Batterien“. Es wird beim Forschungszentrum für angewandte Batterietechnologie Schleswig-Holstein (FAB-SH) im ISIT angesiedelt sein. Andreas Würsig, Leiter des FAB-SH, ist sich sicher: „Mit QuW-LIB schaffen wir eine Talentschmiede auf höchstem Niveau für die dringend benötigten Arbeitskräfte in der stark wachsenden Batterie-
industrie.“
Bürgermeister Ralf Hoppe zeigte sich ebenfalls erfreut über die großen Investitionen: „Das Ausbildungszentrum wird viele Menschen nach Itzehoe bringen, mal für einige Wochen, mal für ein paar Monate, mal langfristig. Als Stadt müssen wir jetzt den entsprechenden Wohnraum und die Infrastruktur schaffen. Das beinhaltet neben dem Verkehr unter anderem auch die Freizeitgestaltung mit Kultur-, Sport- und Gastronomieangeboten.“

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