Bad Bramstedt (usp) – Anfangs war ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in der Kommunalpolitik nicht unumstritten. Letztendlich stimmten die Parteien dem Projekt jedoch zu, wohlwissend, dass es eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Stadt werden wird.
Inzwischen wächst das Gesundheitszentrum, das aus dem Medizinischen Facharzt Zentrum (FAZ) und dem MVZ bestehen wird, an der König Christian Straße mit zwei großen Betonbauten unübersehbar in die Höhe. Nun wurde das Richtfest gefeiert, mit der Aussicht, dass es im Sommer 2025 an den Start gehen kann.
Im Erdgeschoss des insgesamt 1 140 Quadratmeter großen Gebäudes, das bereits vermietetet ist, entsteht ein allgemeinärztliches Zentrum mit sechs bis acht, bei der Stadt Bad Bramstedt angestellten Allgemeinmedizinern. Nicht alle werden in Vollzeit arbeiten. Sie werden sich die fünf Arztstellen teilen.
In Obergeschoss wird es eine Praxis für Neurologie, eine Co-Working-Praxisfläche und einen Schulungsraum geben.
Bauherr ist HIM3 GmbH. Nach Auskunft von Geschäftsführer Marc Dreyer ist allein der Bau des MVZ mit sechs Millionen Euro veranschlagt.
Die Absicht der Stadt Bad Bramstedt ist es, das Gebäude zu kaufen. Zu den klammen Kassen der Stadt kommt nach Auffassung von Bürgermeisterin Verena Jeske erschwerend hinzu, dass die Mehrheit der Kommunalpolitiker sich von dem Plan, die Grundstücke im Bereich Auenland für Wohnbebauung zu verkaufen, abgewandt haben, obwohl sie zuvor zugestimmt hätten. „Acht Millionen Euro Erlös waren verhandelt für den Verkauf des Auenlandquartiers. Diese Einnahme war vor allem dafür gedacht, um für sechs Millionen das Gebäude zu kaufen“, so Jeske gegenüber dem Anzeiger.
Marc Dreyer bedankte sich bei Verena Jeske für die gute Zusammenarbeit und betonte, dass das Projekt auch dadurch äußerst schnell realisiert werden kann. Er verwies darauf, dass die im Gebäude vorgesehene Luft-Wärme-Pumpe „fit für die EU-Klimaneutralität im Jahr 2045“ sei. Dahin müssten viele Gebäude erst einmal kommen, so Dreyer. Mit der Anlage könne nicht nur geheizt, sondern im Sommer das Gebäude auch gekühlt werden.
Dreyer bezeichnete das Gesundheitszentrum als Ort für Hilfe und Unterstützung mit bestmöglicher Versorgung, nicht nur um zu behandeln, sondern auch um präventiv tätig zu werden. „Ärzte und Therapeuten können dort Hand in Hand arbeiten“, meinte er.
Die Bürgermeisterin bedankte sich bei den Kommunalpolitikern trotz anfänglicher Zweifel für die Unterstützung. Sie nannte das MVZ das medizinische Herzstück der einer Gemeinde, das das Wohl aller Generationen sichere.
„Das MVZ zeigt, dass Bad Bramstedt sich weiterentwickelt. Es ist ein starkes Zeichen, da zu sein für seine Bewohner“, schloss Jeske ihre Begrüßung.
In dem neben dem MVZ entstehenden Fachärztezentrum (FAZ), das nicht durch die Stadt betrieben wird, sind eine Ambulante Intensivpflege, eine Praxis für Allgemeinmedizin, sowie Praxen für Kinder- und Jugendmedizin, einen Zahnarzt, eine Praxis für Physio- und Ergotherapie und ein Sanitätshaus auf 3 100 Quadratmetern geplant. Interessenten, die sich dort niederlassen möchten, können melden (Tel: 0451 47001133 oder E-Mail: facharztzentrum@schuett-bau.de) melden.