Bad Bramstedt (anz) – Die Mitglieder der AktivRegion Holsteiner Auenland versammelten sich kürzlich im Schloss, um die Grundlage für die Beteiligung an der neuen EU-Förderperiode 2023 bis 2027 zu legen und über die neue integrierte Entwicklungsstrategie abzustimmen. In den vergangenen Monaten wurde kontinuierlich mit Hilfe der Beteiligung der regionalen Bevölkerung eine neue Integrierte Entwicklungsstrategie für die nächsten Jahre erstellt. 80 Seiten plus Anhänge umfasst das Werk und soll bis zum Ende des Monats dem Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung (MILIG) vorliegen.
Der Beschluss der Mitgliederversammlung, diese Strategie auf den Weg zu bringen, fiel einstimmig aus. Ende Oktober ist mit der Bewertung und erhofften Anerkennung der AktivRegionen durch das MILIG zu rechnen. Die AktivRegionen können voraussichtlich mit Beginn des Jahres 2023 mit der Umsetzung Ihrer Strategie und erster Förderprojekte beginnen.
Kerninhalte der nächsten fünf Jahre sollen die drei Säulen der Nachhaltigkeit sein: Ökologie, Soziokultur und Ökonomie.
Katharina Glockner, Regionalmanagerin der AktivRegion, fasst es so zusammen: „Die Strategie trägt den Titel ‚Im Einklang‘. Wir haben sie durch die vielen Beteiligungsformate im Einklang mit der Bevölkerung der AktivRegion, mit den alten und neuen Mitgliedern erstellt; die Inhalte stehen im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Darüber hinaus möchten wir die neue Förderperiode im Einklang mit den gesetzten Zielen umsetzen, für Jung und Alt, Stadt und Land, Kommunen und Privatpersonen.“
Bevor die neue Strategie ab 2023 umgesetzt wird, gilt es, die Mittel aus der auslaufenden Förderperiode zu binden. Dazu wurde im Vorfeld der Mitgliederversammlung eine Projektbeiratssitzung abgehalten. Fünf Projekte konnten beschlossen werden.
Aufmerksamkeit erhielt die Gemeinde Hitzhusen durch das Vorhaben, einen Nasch- und Naturpfad als Bildungsort und Naturerlebnis für den Kindergarten zu errichten. Der Weg soll den Kindergarten der Gemeinde mit der neu entstehenden Waldgruppe verbinden und zur frühen Umweltbildung dienen. Entlang des Weges finden die Kinder genießbare Früchte an Bäumen und Sträuchern und lernen so die heimische Natur und den Wandel der Jahreszeiten kennen. In Barmstedt sollen gleich zwei Projekte vom Holsteiner Auenland gefördert werden: Der Barmstedter MTV errichtet in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Outdoor-Fitnessanlage, die von Vereinen, Schulklassen und Sportinteressierten aller Altersgruppen genutzt werden kann.
Zusätzlich plant die Stadt Barmstedt, den Bauhof energetisch zu sanieren und mit Solarthermie- und Photovoltaikanlagen auszustatten, um den eigenen Betrieb möglichst autark zu versorgen. Ressourcenschutz ist auch der Gemeinde Sarlhusen wichtig, denn dort wird ein Elektro-Carsharing geplant, um den ländlichen Raum mobil zu machen.
Der Kreis Steinburg setzt hingegen auf den Radverkehr als Mittel zur Förderung nachhaltiger Mobilität. Der gesamte Kreis soll eine Radkoordinierungsstelle erhalten, die zur Aufgabe hat, den Anteil des Radverkehrs zu erhöhen und die Bevölkerung für klimaneutrale Mobilität zu sensibilisieren. Da der Kreis Steinburg geografisch in zwei AktivRegionen liegt, ist neben der AktivRegion Holsteiner Auenland die AktivRegion Steinburg federführend involviert. Alle fünf Anträge müssen nun vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) bewilligt werden. Anschließend kann es an die Umsetzung der Projekte gehen. Diese Projekte sind mit ihrem Nachhaltigkeitsschwerpunkt bereits ein Vorbote für die neue Förderperiode. Insbesondere ökologisch nachhaltige Mobilität und Ressourcenschutz sowie sozial nachhaltige Kinder- und Jugendförderung sollen in den nächsten fünf Jahren verstärkt im Holsteiner Auenland Beachtung finden.
„Ich bin mir sicher, dass diese Strategie eine optimale Grundlage dafür schafft, auch in der neuen Förderperiode gute Projekte zu fördern“, sagte Jürgen Rebien, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AktivRegion, in der Mitgliederversammlung und erhielt dafür große Zustimmung.
Auch der Vorstandsvorsitzende, Hans-Jürgen Kütbach, zeigt sich zufrieden mit dem Sitzungsmarathon. „In der gewohnt guten Arbeitsatmosphäre haben wir es geschafft, die bewährten bürgernahen Strukturen der AktivRegion weiterzuentwickeln und für unsere neuen Mitglieder aus Kaltenkirchen, Ellerau und Quickborn-Renzel zu öffnen.“
Informationen zur alten und neuen Förderperiode sind auf der Homepage der AktivRegion (www.aktivregion-holsteinerauenland.de) zu finden. Bei Fragen ist die Geschäftsstelle telefonisch unter 04821 94963230 und per E-Mail (info@aktivregion-holsteinerauenland.de) erreichbar.