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„Offener Dialog“: Finnische Methode für psychische Krisen

Fachleute im Kreis Pinneberg tauschten sich aus

Martin Keck ist Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes beim Kreis Pinneberg. (Foto: Kreis Pinneberg)

Kreis Pinneberg (em) Psychische Erkrankungen nehmen in unserer Gesellschaft kontinuierlich zu – auch im Kreis Pinneberg. Dies fordert nicht nur die hierfür spezialisierten Dienste, sondern wirkt in das gesamte psychosoziale Hilfespektrum hinein, wie die Kreisverwaltung erläutert.

Fachtag mit 120 Teilnehmern

Der Sozialpsychiatrische Dienst der Kreisverwaltung Pinneberg hatte deshalb zum Fachtag „Der Offene Dialog“ eingeladen. Bei diesem Treffen wurde die zur Behandlung psychischer Krisen in Finnland entwickelte Methode „offener Dialog“ ausführlicher dargestellt. Anschließend ging es um verschiedene bereits bestehende Modelle der praktischen Umsetzung in Deutschland. Mit 120 Teilnehmenden war der Fachtag mehr als gut besucht. Mitarbeitende aus Eingliederungshilfe, Jugendhilfe, Suchtberatungsstellen, der psychiatrischen Klinik sowie niedergelassene Psychiater nahmen am
Fachtag teil.

Einsatz von Psychopharmaka reduziert

„Der offene Dialog ist nicht nur eine Methode zur Behandlung, sondern vor allem eine innere Haltung, bei der sich Betroffene und professionelle Fachkräfte gleichberechtigt und wertschätzend begegnen“, sagt Martin Keck, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes beim Kreis Pinneberg. „Im Vordergrund steht das Verstehen, aus dem sich die Lösungen und damit individuelle Wege aus der Krise entwickeln können. Mit dieser Methode ist es gelungen, Krankenhauseinweisungen deutlich zu vermindern und die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Insbesondere der Einsatz von Psychopharmaka konnte erheblich reduziert werden.“

"Eine innovative Neuerung"

Die Diskussionsrunde zeigte schließlich, dass ein großes Interesse besteht, die Methode des „offene Dialogs“ bei den Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und mit seelischen Behinderungen einzusetzen. Erste Ideen zur Anpassung der bisherigen Konzepte, Bereitschaft zur Vernetzung und trägerübergreifende Zusammenarbeit wurden besprochen. Das Fazit der Teilnehmenden: Der „offene Dialog“ wurde als innovative Neuerung bewertet.

Gut zu wissen

Die Angebote des Sozialpsychiatrischen Dienstes stehen allen Menschen im Kreis Pinneberg offen, die sich in einer psychisch sehr belastenden Situation befinden oder einer psychischen Erkrankung leiden. Außerdem werden auch Angehörige und andere nahestehende Personen begleitet und beraten. In den drei Regionalteams des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Elmshorn, Pinneberg und Wedel arbeiten Verwaltungsangestellte, Sozialarbeiter und Ärzte zusammen. Die Hilfsangebote sind vertraulich und kostenfrei. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Internetseite des Kreises Pinneberg.

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