Itzehoe (tc) – 19.29 Uhr am Donnerstagabend: Das war‘s für Torsten Wendt (Foto). Mit großer Mehrheit (47 Ja-Stimmen, vier Enthaltungen, keine Gegenstimme) hat der Steinburger Kreistag den Landrat abberufen und in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Der Kreistag hat sein vor vier Wochen abgegebenes Votum damit bestätigt, das zweistufige Abberufungsverfahren ist gesetzlich vorgeschrieben.
Letzter Auslöser für dieses Vorgehen ist Wendts vorgezogene Corona-Impfung im Januar gewesen. Nach Informationen unserer Zeitung hat es aber bereits im Vorfeld weitere Verfehlungen des Landrats gegeben, die das Vertrauen der Politiker in den Verwaltungschef haben schwinden lassen.
Bevor der Kreistag am Donnerstagabend abgestimmt hatte, hatte SPD-Fraktionsvorsitzender Rudolf Riep das Wort ergriffen. Er könne nachvollziehen, dass die Öffentlichkeit die Entscheidung nicht verstehen kann, sagte er. „Wir müssen damit leben, dass der Kreistag in der Öffentlichkeit angegangen wird“, aber die Dinge, die den Abgeordneten bekannt geworden seien, unterlägen der Verschwiegenheit, betonte Riep. Auch, um Torsten Wendt und dessen Familie zu schützen. „Wir wollen keine schmutzige Wäsche waschen und nicht mit Schmutz auf jemanden werfen, der sich für den Kreis eingesetzt hat.“ Man wolle keine Person beschädigen, aber Schaden vom Kreis abwenden, so der SPD-Mann unter großer Zustimmung der anderen Abgeordneten.
Torsten Wendt war seit 2013 Landrat des Kreises Steinburg. 2019 war er in seinem Amt bis zum 31. März 2025 bestätigt worden. Bis dahin erhält er nun etwas mehr als 70 Prozent seiner Bezüge.
Landrat Wendt ist abberufen
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