Moin Jobfinder

„Einfach rein und gut ist!“

Regelmäßig trifft sich am Mühlenteich eine kleine Gruppe zum Winterbaden

Regelmäßig stürzen sich Mutige in den kalten Mühlenteich.

Nach dem Baden schlüpfen Anke Schwerdtle und Carola Stölting in ihre „Anstaltskleidung“. (Fotos: mk)

Schenefeld (mk) – So manch ein Spaziergänger bleibt stehen und glaubt seinen Augen nicht zu trauen: Mitten im Winter wagen sich nur leicht bekleidete Menschen ins kühle Nass. Während der eine oder andere es sich bei diesem Wetter lieber zu Hause gemütlich macht, wagen sich Mutige in den eiskalten Mühlenteich.
„Man muss eigentlich nur eine wenig verrückt sein“, macht sich Meike Dose  über sich selber lustig. Für sie sei das Winterbaden eigentlich nichts anderes, als eine Stunde lang im Kühlschrank zu sitzen. Doch mal ehrlich: Wer bitte weiß, wie man sich nach einem einstündigen Aufenthalt im Kühlschrank fühlt?
Als fast warm bezeichnet Anke Schwerdtle das Wasser, als sie vor dem Sprung in den Teich die Wassertemperatur misst. „Drei Grad“, verkündet sie ihren Mitstreiterinnen Carola Stöting, Jessica und Kim Lea Vandersee und Patrik Zwingmann. Bevor sich die kleine Gruppe im Beisein einiger Schaulustigen in die kühlen Fluten stürzt, werden Neoprensocken- und handschuhe angezogen. „Die Schmerzen an Händen und Füßen  sind sonst kaum auszuhalten“, sagt Schwerdtle. Und die Pöschendorferin muss es wissen. Sammelte sie doch schon im vergangenen Jahr beim Eisbaden reichlich Erfahrung. Noch gut erinnern sich Schwerdtle und Stölting daran, wie sie mit einem Beil erst einmal ein Loch in die Eisdecke schlagen mussten.  Was dann folgte, lässt noch heute  so manchen Warmduscher erschaudern. „Es fühlte sich an wie Nadelstiche“, erinnern sich die Wassernixen daran, als sie das erste Mal ins eisige Wasser stiegen. Und trotz dieser Erfahrung haben sie nicht aufgegeben. „Wir haben einfach Spaß am Winterbaden und sogar weitere Mitstreiter gefunden“, sagt Schwerdtle, die sich meist sonntags mit Gleichgesinnten am Mühlenteich zum Baden trifft. Und dann heißt es wie jedes Mal erst einmal tief durchatmen, auf Kommando  tauchen dann alle unter. Doch nur wenige Minuten halten die Badenden das Abtauchen aus.
„Carola und ich haben uns bereits im vergangenen Jahr mit kalten Duschen auf den winterlichen Badespaß vorbereitet“, sagt Anke Schwerdtle, für die das Extrembaden bei eiskalten Temperaturen längst zur Normalität geworden sei.  Das Wetter spiele für sie keine Rolle mehr. Wichtig jedoch sei, den Kopf stets über Wasser zu halten. Schließlich verliere der Körper über den Kopf viel Wärme, so dass auch eine Kopfbedeckung meist beim Baden nicht fehlt.
Die Idee des Winterbadens hat eigentlich Carola Stölting, die während des ersten Lockdowns  einen sportlichen Ausgleich suchte. Seitdem lautet das Motto der Extremsportler: „Einfach rein und gut ist!“

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