Mit Diensthund Zazu auf Streife

Einer von sieben Polizeihunden der Polizeidirektion Itzehoe

Anne Tiedemann mit Diensthündin Zazu. © Bettina Görke

Ein Rundgang durch das Büro, dann hat Zazu die kleine Geruchsprobe mit Cadaverin gefunden, die Anne Tiedemann im Schrank versteckt hat. © Bettina Görke

Zur Belohnung wird gespielt. © Bettina Görke

Schenefeld (bg) – Sie ist zwar noch jung – drei Jahre wird sie im Sommer – arbeitet aber schon wie eine Erwachsene. Die Rede ist natürlich von Zazu, der deutsch-belgisch-holländischen Schäferhündin, die auf der Polizeiwache in Schenefeld ihrem Dienst nachgeht. Immer an ihrer Seite ist Polizeibeamtin Anne Tiedemann.

Insgesamt gibt es rund hundert Diensthunde in Schleswig-Holstein; in der Polizeidirektion Itzehoe, die die Kreise Steinburg und Dithmarschen umfasst, sind es derzeit sieben.

Für Anne Tiedemann ist es nicht der erste Diensthund. Vorgängerin Zan ging im letzten Jahr in Rente. Nun fährt Zazu mit ihr Streife. „Sie ist immer mit dabei und darf auch eingesetzt werden“, so Anne Tiedemann. Wichtig sei, dass Hund und Mensch eine Einheit bilden. „Die Chemie muss einfach passen. Und man muss mit den Hunden umgehen können. Gerade Schäferhund-Mixe wie meine beiden sind nichts für Anfänger.“

Mit der Ausbildung hat Zazu schon angefangen, als sie mit drei Monaten zu Anne Tiedemann gekommen ist. „Und fertig wird man damit eigentlich nie“, erklärt Anne Tiedemann. Anfangs wird noch recht spielerisch geübt. Aber auch da ist das richtige Timing schon entscheidend. In einem 14-wöchigen Grundlehrgang erfolgt dann die Ausbildung zum Schutzhund. „Diese endet mit einer Prüfung. Nach Bestehen müssen sich die Hundeführer mit ihren Tieren jährlich einer sogenannten Jahresüberprüfung unterziehen und ihr Können unter Beweis stellen. Besonders das Gehorsam muss hundertprozentig sitzen.“

Als Diensthund sammelt Zazu nun schon viele Erfahrungen. Gleichzeitig arbeiten Hund und Mensch nun an der Spezialausbildung zum Leichen- und Wasserleichenspürhund. Ziel ist es, dass Zazu Leichen finden und anzeigen kann. „Den Geruch, der von menschlichen Leichen ausgeht, nennt man Cadaverin“, erklärt Anne Tiedemann. „Der ist anders als der Geruch von toten Tieren. Und Hunde sind sehr, sehr gut darin, den zu finden. Sie zeigen sogar an, wenn vor einigen Tagen mal eine Leiche im Raum war.“ Mit Vorgängerin Zan war Anne Tiedemann zum Beispiel nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. Andere Spezialhunde gibt es für Rauschgift und Bargeld, Sprengstoff, Brandmittel, Mantrailer, um vermisste Personen zu finden, und ganz neu: für Datenträger.

„Die Arbeit mit den Diensthunden kann schon sehr anstrengend sein“, fasst Anne Tiedemann zusammen. „Aber es bringt auch sehr viel Spaß zu sehen, wie gelehrig sie sind. Sie sind wie ein Familienmitglied und geben so viel zurück.“

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