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60 Jahre Fliegerstaffel Fuhlendorf

Rund um die Uhr im Einsatz für unsere Sicherheit

Nach Markus Ulfig (57) und Harald Krähmüller (81) ist Ingo Walter (54) der vierte Leiter der Fliegerstaffel. Der erste Staffelführer, Uwe Philipsen ist verstorben. Fotos: Straehler-Pohl

Gunter Märtzschink (86) und Heino Köhler (82) waren von Anfang an dabei und ließen es sich nicht nehmen, am Jubiläum teilzunehmen.

Fuhlendorf (usp) – Alles begann 1963 im Schimmelhof am Flugplatz Hartenholm in einer alten Abstellhalle mit zwei kleinen Hubschraubern vom Typ Allouette II, vier Piloten, vier Bordwarten, zwei Kraftfahrern und dem Staffelführer Uwe Philipsen. Heute, 60 Jahre später, hat sich die Fliegerstaffel Fuhlendorf an ihrem 1968 bezogenen Standort zu einer hochmodernen und effizienten Einheit der Bundespolizei entwickelt. 23 Hubschrauber und rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören der Fliegerstaffel an drei Landstützpunkten, vier Rettungszentren sowie dem Seestützpunkt an. Mit einem Empfang, musikalisch begleitet vom Bundespolizeiorchester Hannover unter Leitung von Matthias Höfert, und einem Tag der offenen Tür am Sonntag wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert.
Ingo Walter, Polizeidirektor und Leiter der Fliegerstaffel, konnte 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kirche und Sicherheitsbehörden von Bund und Land begrüßen. Hochrangigster Gast war die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Kristina Herbst.
Herbst bezeichnete die Fliegerstaffel als „ein bisschen auch unsere schleswig-holsteinische fliegende Polizei“. Sie unterstrich damit die gute Zusammenarbeit mit der Bundespolizei. „Eine Dienststelle der Bundespolizei, die so lange und vor allem sichtbar in Schleswig-Holstein verankert ist, die wird ganz automatisch auch zu einem Teil des Landes“, meinte sie. An anderer Stelle hatte sie das als Glücksfall für das Land bezeichnet, weil Schleswig-Holstein über keine eigenen Polizeihubschrauber verfügt.
Kristina Herbst erinnerte daran, dass die Bundespolizei auch Aufgaben im Umweltschutz, die Überwachung der Küsten und des Nationalparks Wattenmeer übernommen hat. „Aber nach wie vor sind Sie vor allem durch den Rettungshubschrauber ,Christoph 12‘ in Eutin ein Begriff für die Menschen im Norden“, so Herbst. Vielen tausend Menschen sei in Notfallsituationen das Leben gerettet worden.
Staffelführer Walter erinnerte daran, dass die ursprüngliche Aufgabe, Überwachung der innerdeutschen Grenze durch die Wende von 1989/90 gewichen ist.
Neben der Überwachung anderer Landesgrenzen trage die Fliegerstaffel auch zum Schutz der Anlagen der Deutschen Bahn bei, halte rund um die Uhr Transporthubschrauber für kurzfristige polizeiliche Lagen bereit, auch für die Spezialeinheit GSG9 der Bundespolizei und fliege Einsätze der technischen Not- und Katastrophenhilfe, zeigte Walter das heutige Aufgabenspektrum auf. Außerdem werde bei Großlagen wie G-7 Gipfeln, Welt- und Europameisterschaften oder bei Besuchen von Staatsgästen die Fliegerstaffel zum Einsatz gebracht, so Walter.
Als Alleinstellungsmerkmal der Fuhlendorfer Flieger im Vergleich mit den vier weiteren Fliegerstaffeln sind die vielfältigen Aufgaben im Zusammenhang mit den Seegebieten von Nord- und Ostsee, die ein Drittel des Jahresflugaufkommens von rund 6.000 Flugstunden ausmachen.
Dazu gehören auch Flüge im Zusammenhang mit Migrationslagen, Menschenhandel, Drogenschmuggel über den Seeweg oder bei Verstößen gegen die Regeln des Fischfangs oder Umweltauflagen, nannte Ingo Walter als Beispiele.
Mehr als 6.500 Mal unterstützen die Zivilhubschrauber jährlich die Rettungszentren in Hamburg, Seblin, Hannover und Bielefeld im Rahmen des Luftrettungsdienstes. „Im Durchschnitt werden wir an jeder der vier Stationen vier- bis fünfmal täglich um Luftunterstützung gebeten“, bilanziert Ingo Walter.
Außerdem hält die Fliegerstaffel auf Basis einer Vereinbarung zwischen Innen- und Verkehrsministerium in Fuhlendorf 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr eine vollausgestatte Super Puma exklusiv für die Zwecke des Havariekommandos bereit, nannte der Staffelführer eine weitere wichtige Aufgabe.
Fuhlendorfs Bürgermeister Jürgen Schümann freute sich darüber, dass das Dorf durch den Namen „Fliegerstaffel Fuhlendorf“ auch in anderen Regionen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat.
„Maritime Sicherheit in Deutschland trägt ihre Handschrift, die Handschrift der Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuhlendorf“, unterstrich der Vizepräsident der Bundespolizeidirektion 11, zu der die Fliegerstaffel gehört, Jèrome Fuchs die Bedeutung der Fuhlendorfer Flieger. Die Fliegerstaffel sei zunehmend gefordert durch die Auswirkungen der Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines und den zunehmenden Brand- und Hochwassergefahren, so Fuchs.

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