Hitzhusen (usp) – Wie soll der ehemalige Wigger-Baumarkt, der sich seit Dezember 2021 im Eigentum der Gemeinde befindet, künftig genutzt werden? Nachdem bereits bei anderen Veranstaltungen die Frage am Rande gestellt und die Antworten gesammelt worden waren, hatte die Gemeinde jetzt im Rahmen der Fortschreibung des bisherigen Ortentwicklungsplanes gezielt dazu eingeladen, weitere Vorschläge für die Umnutzung zu sammeln. 36 Interessierte waren gekommen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Stephanie Eilers und Susanne Waldt vom Lübecker Planungsbüro BCS STADT + REGION, die bereits bei den ersten Veranstaltungen im Rahmen des Dorfentwicklungsplanes eingebunden waren.
Im Ergebnis wurden rund 110 Punkte für die Bereiche Veranstaltungen/Räume, Spiel und Sport, Weiteres, Gemeinschaft und Nutzung, Versorgung, Gewerbe, Kunst und Kultur, Außenbereich und Gastronomie zusammengetragen.
So wurden für den Bereich Veranstaltungen und Räume unter anderem Wünsche nach Jugend- und Partyräumen oder auch eine Repair-Station für Räder genannt. Für Spiel und Sport wurde beispielsweise eine Paintball-Halle, eine Dart-Ecke oder sogar eine Schwimmhalle gewünscht. Ein Filmstudio, einen Medienmarkt, sogar einen Zoo können sich Bürger für den Bereich „Weiteres“ vorstellen. Auch ein Mehrgenerationenhaus oder Treffpunkt für verschiedene Gruppen sollten entstehen. Gewünscht wurden für die Nahversorgung Läden verschiedener Art, aber auch eine DHL-Packstation. Für Start-Ups sollten Büroflächen zur Verfügung stehen, anzumietende Büro im Rahmen von Co-Working-Space oder auch Garagen und Lager für Handwerker. Die Kunst und Kultur sollten unter anderem durch ein Back-/Koch-Haus für jedermann realisiert werden, durch Bücher- und Leseecken, ein Jugendkino und ein Gemeindearchiv gepflegt werden. Für den Außenbereich wurde für zwei Tage die Woche ein Marktwagen gewünscht, ein Bürgergarten, aber auch E-Ladestationen sowie ein Dirtpark. Im ehemaligen, gänzlich verglasten Gartenbereich können sich die Bürger ein Café, eine Orangerie oder ein Veranstaltungshaus zum Anmieten vorstellen.
Neben diesen Freizeitwünschen ist bereits fest geplant, die Feuerwehr auf rund 850 Quadratmetern sowie den Bauhof im neuen Gemeindezentrum unterzubringen. Außerdem wird die Gemeinde unter anderem für Sitzungen 600 Quadratmeter für sich in Anspruch nehmen. Der Wechsel in das neue Gemeindezentrum kommt dann dem Kindergarten zu Gute, dort nimmt die Gemeinde derzeit noch Räumlichkeiten für ihre Arbeit in Anspruch.
Darüber hinaus sollen rund 1.200 Quadratmeter für Gewerbe bereitgestellt werden. Ein n Hitzhusen lebender Unternehmer, der in Norderstedt eine Notrufzentrale für die Automobilindustrie mit 120 Mitarbeitern, jeweils 30 in drei Schichten, beschäftigt, hat schon während der Veranstaltung unter bestimmten Umständen ernsthaft Interesse angemeldet. Weitere zehn potentielle Nutzer sind nach Auskunft von Bürgermeisterin Claudia Peschel für Ende März zu einem Treffen eingeladen.
Um Gewerbe, das durch die Vermietung von Flächen wesentlich zur finanziellen Unterhaltung des großen Areals dient, nachhaltig anzusiedeln, sei es unbedingt notwendig, dass dieses überregional von Bedeutung sei, bemerkte einer der Anwesenden.
Alleine von Hitzhusener Kunden zu leben, sei dauerhaft kaum möglich, zeigte er sich überzeugt.
Dass Mieter von Gewerbeflächen für das finanzielle Stemmen des Projekts unbedingt notwendig sind, darüber gab es in der Runde kaum Zweifel. Denn neben diversen Baumaßnahmen, wie der Isolierung des Gebäudes oder auch dem Einbau eines Liftes, kommen künftig auch reichlich Unterhaltungskosten auf die Gemeinde zu.
Ebenfalls ein Stück dazu beitragen könnte das Bestücken des Großen Flachdachs mit einer Photovoltaikanlage, wie aus der Runde der Teilnehmer vorgeschlagen wurde.
Wer an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnte oder wem noch Ideen oder Ergänzungen im Nachherein einfallen, der kann sich wenden an Susanne Waldt (E-Mail: waldt@bcsg.de, Telefon 0451 317504-55) und Stephanie Eilers (E-Mail: eilers@bcsg.de, Telefon 0451 317504-54) oder sich über www.planemit.de/hitzhusen-baumarkt zusätzlich informieren.
Viele Ideen für den ehemaligen Wigger-Baumarkt
Rund 4.000 Quadratmeter auf zwei Geschosse verteilt und ein großes Außengelände für Freizeit, Kommunalpolitik, Feuerwehr und Gewerbe bietet der ehemalige Baumarkt, der sich seit Dezember 2021 im Eigentum der Gemeinde befindet. Fotos: Straehler-Pohl
Bürgermeisterin Claudia Peschel (3.v.li.) führte Interessierte der Bürgerwerkstatt durch das Gebäude, damit sie sich ein Bild von den Räumlichkeiten machen konnten.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Aktivierung des Magazins eine Verbindung zum Anbieter Yumpu aufgebaut wird und Daten übermittelt werden.