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Wenn im Kreis die Sirenen heulen

Morgen ist Warntag

Kreis Steinburg (anz) – Es wird laut im Kreis. Am 8. Dezember werden pünktlich um 11 Uhr rund 238 Sirenen heulen, Smartphones tönen und vibrieren, Rundfunkanstalten werden ihre Sendungen unter-brechen – und das nicht nur im Kreis Steinburg, sondern bundesweit.

Hintergrund: Der nächste bundesweite Warntag findet statt. An diesem Aktionstag erproben Bund und Länder sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel. Dazu wird um 11 Uhr eine Probewarnung ausgelöst. Ein Warntext wird an alle am Modularen Warnsystem (MoWaS) des Bundes angeschlossenen Warnmultiplikatoren (z. B. Rundfunksender und App-Server) geschickt. Die Warnmultiplikatoren versenden die Probewarnung zeitversetzt an Warnmittel wie Fernseher, Radios und Smartphones. Dort können Sie die Warnung dann lesen und/oder hören. Parallel können auf Ebene der Länder, in den teilnehmenden Landkreisen und Kommunen verfügbare kommunale Warnmittel ausgelöst werden (z. B. Lautsprecherwagen oder Sirenen). Um 11.45 Uhr gibt es dann eine Entwarnung.

„Da eine Warnung sehr wichtige Informationen enthält, soll sie unbedingt möglichst viele Menschen erreichen“, betont Kreisdezernent Hans Treinies, verantwortlich für den Bereich Zivil- und Katastrophenschutz. „Eine Warnung wird deshalb über viele verschiedene Wege verbreitet – zum Beispiel Radio und Fernsehen, das Internet, über Social Media, Warn-Apps, Lautsprecherwagen oder Sirenen.“

Kontinuierlich werden auch neue und alternative Warnmittel erforscht, entwickelt und eingesetzt. Mit der Warn-App NINA, die einfach in den bekannten Appstores heruntergeladen werden kann, erhält man z. B. die Probewarnung und wird auch sonst über Gefahrenlagen informiert.

Zum ersten Mal wird beim Warntag Cell Broadcast getestet. Cell Broadcast ist eine Warnnachricht, die direkt aufs Handy geschickt wird. Mit keinem anderen Warnmittel können mehr Menschen erreicht werden. Nicht alle Handys können Cell Broadcast-Nachrichten empfangen. Beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (www.bbk.bund.de) findet man eine Liste mit den empfangsfähigen Geräten. Damit Cell Broadcast-Nachrichten empfangen werden können, sind außerdem aktuelle Updates notwendig. „Und natürlich muss das Handy am 8. Dezember eingeschaltet und darf nicht im Flugmodus sein“, so Treinies.

Und was ist im Kreis Steinburg geplant? „Im Kreisgebiet besteht ein nahezu flächendeckendes Sirenennetz der Gemeinden und des Kreises an 238 Standorten, die durch regelmäßige Wartungen in einem technisch guten Zustand sind“, beschreibt Landrat Claudius Teske. „Am Warntag werden alle Sirenen über die Kooperative Regionalleitstelle um 11 Uhr ausgelöst. Der Ton "Warnung" wird für eine Minute zu hören sein. Nach 45 Minuten, um 11:45 Uhr, wird dann das Sirenensignal "Entwarnung" ertönen.“   

Die Kreisstadt Itzehoe verfügt über mobile Sirenen, die bei Bedarf an Feuerwehrfahrzeugen angebracht werden können. So kann mittels Warnton und Durchsagen die Bevölkerung gewarnt werden. Die Stadt plant, auf jeden Fall eine mobile Sirene am Warntag einzusetzen.

„Das Steinburger Sirenennetz soll künftig weiter ertüchtigt werden“, erläutert Teske. „Geplant ist, in den kommenden Jahren alte „mechanische“ Sirenen durch neue „elektrische“ zu ersetzen. Das geschieht zunächst bei Umbauten an Standorten oder bei einem irreparablen Defekt. Langfristig wird das System dadurch schrittweise an das modulare Warnsystem des Bundes angebunden.“    

Übrigens: Bis vor zwei Jahren waren Sirenen im modularen Warnsystem nicht mehr vorgesehen. Erst nach dem Warntag 2020 und den Erfahrungen aus dem Ahrtal wurde entschieden, wieder ein flächendeckendes und dann zentral und digital anzusteuerndes Sirenennetz aufzubauen. „Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen in Deutschland wurde das Sirenennetz im Kreis Steinburg aufrechterhalten. Hintergrund ist die Vorgabe zur Warnung der Bevölkerung bei kerntechnischen Unfällen und die exponierte Lage der Marschen bei Sturmfluten“, erklärt der Verwaltungschef.

Ziel des Aktionstages ist es zum einen, Menschen zu informieren und sie mit dem Thema Warnung der Bevölkerung vertraut zu machen. Je vertrauter man mit dem Thema ist, umso eigenständiger kann man in einer Krisensituation handeln und sich schützen. Zum anderen sollen mit der Probewarnung aber auch die unterschiedlichen Warnmittel und die Abläufe im Fall einer Warnung praktisch getestet werden. So können mögliche technische Schwachstellen aufgespürt und beseitigt werden, um die Warnung der Bevölkerung stetig zu verbessern.

Warum werde ich gewarnt? Bei welchen Gefahren werde ich gewarnt? Wer warnt mich? Was kann ich tun? Diese und andere Fragen werden in einem Flyer des BBK beantwortet, der auf der Website des Kreises unter www.steinburg.de gleich auf der Startseite unter „Aktuelles“ zum Download zur Verfügung steht.

Weitere Informationen findet man unter www.bundesweiter-warntag.de und www.warnung-der-bevoelkerung.de. Hier ist der Warntag-Flyer übrigens in vielen Sprachen.

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