Brokstedt (ots/anz) – Im Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am gestrigen Mittwoch, 25. Januar, im Bahnhof in Brokstedt bei einer Messerattacke zwei Menschen getötet und mehrere Menschen verletzt worden, drei von ihnen wurden schwer verletzt, weitere vier erlitten leichte Verletzungen.
Nach Angaben der Polizeidirektion Itzehoe griff der Mann gegen 14.55 Uhr in der Regionalbahn Fahrgäste mit einer Stichwaffe an. Zeugen gelang es unmittelbar nach der Tat, den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei am Bahnhof in Brokstedt festzuhalten. Der Tatverdächtige konnte von der Polizei am Bahnhof festgenommen werden. Seine Identität steht jetzt fest: Es handelt sich um einen 33 Jahre alten, staatenlosen Palästinenser. Der Mann kam mit leichten Verletzungen ins FEK nach Neumünster, um dort behandelt zu werden. Die Hintergründe der Tat sind bisher noch unklar. Die Ermittlungen der Itzehoer Kripo in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft laufen auf Hochtouren. „Wir ermitteln derzeit noch in alle Richtungen“, so Astrid Heydorn, Pressesprecherin der Polizeidirektion in Itzehoe am heutigen Donnerstagmorgen. Der Tatverdächtige soll heute Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Der Bahnhof in Brokstedt und die Bahnstrecke zwischen Wrist und Neumünster wurden wegen der Ermittlungsarbeiten der Polizei gesperrt. Reisende zwischen Hamburg, Kiel und Flensburg wurden gebeten, weiträumig auszuweichen.
Brokstedts Bürgermeister Clemens Preine machte sich selbstverständlich gleich ein Bild von der Situation vor Ort. „Blaulicht überall, Hubschrauber, Polizei, Rettungsdienste...Dieses Bild vergisst man nicht“, zeigt er sich tief betroffen und fühlt mit den Opfern. „Unsere Gemeinde ist geschockt und erschüttert. Aber auch mutig und zusammenstehend, um die Situation zu verkraften“, sagt er.
Auch Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack zeigte sich zutiefst betroffen: „Die Tat im Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg erschüttert mich tief. Ich bin in Gedanken bei den Familien und Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung. Ich danke den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, die den Täter festgenommen haben sowie allen Rettungskräften, die die Verletzten versorgt haben. Die Bundespolizei und die Landespolizei arbeiten bei der Aufklärung eng zusammen. Für mich steht fest, dass sich die entsetzliche Tat gegen jede Menschlichkeit richtet.“
Innenstaatssekretärin Magdalena Finke hat zum Gedenken an die Opfer der Messerattacke im Regionalzug Halbmastbeflaggung der Dienstgebäude aller Behörden und Dienststellen des Landes angeordnet. Die Trauerbeflaggung gilt für den heutigen Donnerstag, 26. Januar. Den Kreisen, Gemeinden und Ämtern und den Körperschaften ohne Gebietshoheit, rechtsfähigen Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterstehen, wird empfohlen, sich der Trauerbeflaggung anzuschließen. Die Beflaggung des Landeshauses als Sitz des Schleswig-Holsteinischen Landtages wird von diesem eigenständig geregelt. Es wird empfohlen, sich der Halbmastbeflaggung anzuschließen. Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken weist auf Angebote für betroffene Opfer hin: „Wir haben ein Hilfetelefon für die Betroffenen der Messerattacke in der Regionalbahn bei Brokstedt eingerichtet. Ich bin absolut schockiert über die Ereignisse in Brokstedt. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Opfern und deren Angehörigen.“ Hinweise zum Hilfetelefon finden Sie unter: schleswig-holstein.de - Opferschutzbeauftragte und zentrale Anlaufstelle.
Messerattacke im Regionalzug
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