Kreis Pinneberg (em) Martin Balasus schlägt Alarm. Der CDU-Landtagsabgeordnete sowie bildungs- und sportpolitische Fraktionsprecher weist darauf hin, dass in Schleswig-Holstein immer mehr Kinder an krankhaftem Übergewicht leiden. Deshalb sei es so wichtig, dass der Koalitionsvertrag bereits Projekte gegen diesen Trend enthalte.
Zwölf Prozent mehr übergewichtige Kinder in zehn Jahren
Balasus beruft sich auf den Arztreport der Barmer Krankenkasse. Demnach stieg die Zahl übergewichtiger Kinder in Schleswig-Holstein innerhalb von zehn Jahren um etwa zwölf Prozent. 2010 diagnostizierten Ärzte bei etwa 16.800 Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren Adipositas. 2020 waren es bereits 18.800 Betroffene in dieser Altersgruppe.
Mindestens eine Bewegungsstunde pro Woche
Balasus versprach: „Schleswig-Holstein wird handeln. Wir wollen eine Bewegungsoffensive in den Kindertagesstätten auf den Weg bringen. Zudem wollen wir das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung verbessern. Die Kooperationen mit außerschulischen kulturellen Einrichtungen wollen wir ausbauen und stärken.“ Bewegung und Gesundheit könnten gerade in Schulen hervorragend gestärkt werden. Das Land wolle daher in den Ganztagsunterricht eine gesunde Ernährung integrieren, die sich an den Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert. Der Koalitionsvertrag sehe mindestens eine Bewegungsstunde pro Woche und Prävention vor.
Land will mehr Schwimmlehrer ausbilden
An Perspektivschulen, also Schulen mit besonderen Herausforderungen, sollen Fördermittel für neue Projekte und Kooperationen zusätzliche Sportangebote ermöglichen. Es sollen mehr Lehrkräfte für den Schwimmunterricht ausgebildet werden, damit jedes Kind bis zum Ende der Grundschulzeit sicher schwimmen lernt. Im Ganztagsbereich, auf den es ab 2026 einen Anspruch geben soll, sollen Kooperationen zwischen Schulen, Sportverbänden und -vereinen gestärkt werden.
Balasus: Eltern müssen Vorbilder sein
„Solche alarmierende Studien sind sicherlich auch für engagierte Lehrerinnen und Lehrer Motivation, pädagogische Wege zu finden, Bewegung stärker in das übliche Unterrichtsgeschehen einzubinden – und sei es mit kleinen Schulhof-Übungen in der Pause auf dem Schulhof“, so Balasus. Er ließ aber auch die Eltern nicht aus der Verantwortung: „Dies alles sind gute Ansätze, Kinder an Sport und gesunde Ernährung heranzuführen. Doch dabei darf man nicht stehen bleiben. Denn Schule und Kita können unmöglich erfolgreich sein, wenn das Gelernte in den Familien nicht vorgelebt wird. Eltern müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und einen gesunden Lebensstil prägen – ganz so, wie es auch die Krankenkasse fordert.“
