Itzehoe (tc) – Am 27. Januar 1945 ist das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit worden. Seit 16 Jahren ist der 27. Januar der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Jährlich wird unter anderem auch am Itzehoer Mahnmal der Opfer gedacht – dieses Mal aus gegebenem Anlass in deutlich kleinerer Form. Zusammen mit Pastorin Wiebke Bähnk haben Michael Legband und Rainer Lutz von der Arbeitsgemeinschaft Mahnen einen Kranz niedergelegt.
„In dem 75. Jahr seines Bestehens ist das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in seiner Bedeutung aktueller denn je“, sagte Legband. Seit einigen Jahren werde bei den Gedenkansprachen vor einem verstärkt aufkommenden Antisemitismus und vor Rechtspopulismus gewarnt. „Das Erschreckende ist, beides waren Vorläufer des Nationalsozialismus und Teile der Alternative für Deutschland (AfD) verstehen sich als deren politischer Arm in den Parlamenten. Dies ist ein Skandal ersten Ranges“, so der Journalist.
Für Pastorin Bähnk offenbart sich auch eine weitere Parallele. „In diesen Zeiten, in denen nicht nur im Zuge der Verschwörungstheorien der Antisemitismus auf unsägliche Weise wieder in die Mitte unserer Gesellschaft vordringt, sind wir noch mehr aufgefordert, durch unsere Worte, unser Handeln den Anfeindungen eindeutig entgegenzutreten und uns für die Menschenwürde und tiefe Verbundenheit aller Menschen, für die Gestaltung einer respekt- und achtungsvollen Gesellschaft mit all unserer Kraft einzusetzen.“
Für die Partei Die Linke hatte Itzehoes Fraktionsvorsitzender Ernst Molkenthin einen Kranz niedergelegt. „76 Jahre ist die Auschwitz-Befreiung jetzt her, und das Faschisten-Pack sitzt schon wieder im Bundestag“, echauffierte er sich.
Holocaust-Gedenktag: Kranzniederlegung am Itzehoer Mahnmal
Gedenktag im kleinen Kreis: Zusammen mit Rainer Lutz (l.) legte Michael Legband einen Kranz am Mahnmal nieder. Links dahinter: Pastorin Wiebke Bähnk aus der Innenstadtgemeinde. (Fotos: Claaßen)
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