Itzehoe (anz) – Die Zahlen bleiben hoch: Derzeit werden 39 Covid-Patienten im Klinikum Itzehoe behandelt, fünf davon auf der Intensivstation, zwei werden beatmet.
Doch auch über Corona hinaus stellt sich die Situation für das Klinikum angespannt dar: „Die Patientenentwicklung in der umliegenden Region ist so gravierend, dass wir nun unmittelbar davon betroffen sind“, erklärt der Ärztliche Direktor Dr. Michael Kappus. Im Kreis Pinneberg können derzeit überhaupt keine Notfallpatienten mehr aufgenommen werden. Und in den Hamburger Krankenhäusern herrscht inzwischen ein weitestgehender Aufnahme-Stopp für Patienten aus Schleswig-Holstein.
„Als Notfallversorger der obersten Kategorie sind wir jetzt gefordert“, so Kappus. „Wir sind rechtlich verpflichtet, Notfallpatienten zu behandeln.“ Es gehe nicht nur darum, Patienten aus dem eigenen Kreisgebiet zu behandeln, sondern es müssen auch Patienten aus der umliegenden Region aufgenommen werden. „Das bedeutet, dass wir alle verfügbaren Bettenkapazitäten ausnutzen müssen“, betont Kappus. „Das wird dazu führen, dass in einigen Bereichen auch dritte und vierte Betten in den Zimmern stehen werden.“ Denn umgekehrt besteht für das Klinikum Itzehoe durch die Situation kaum eine Möglichkeit, Patienten in umliegende Häuser weiterzuverlegen.
Die Situation stelle sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Patienten eine Belastung dar, weiß Kappus. „Wir bedauern dies, die Lage lässt uns jedoch keine Wahl – wir müssen unserer Verpflichtung als Notfallversorger nachkommen.“ Die Entwicklung werde genau beobachtet und es müssten auch kurzfristig immer wieder neue Entscheidungen getroffen werden.
Die Lage zwinge das Klinikum auch dazu, alle Eingriffe und Behandlungen, die nicht zwingend kurzfristig medizinisch notwendig sind, konsequent auszusetzen. „Wir behandeln weiterhin dringende Notfälle und Tumorpatienten und es finden natürlich auch weiterhin Geburten in unserem Haus statt“, so Kappus. Ambulante Operationen seien zurzeit ebenfalls noch möglich. „Alles andere muss jedoch heruntergefahren werden.“
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